16. September 2011 in Österreich
ORF-Fernseh-Showdown zwischen dem Heiligenkreuzer Altabt Henckel Donnersmarck und Helmut Schüller Altabt übt scharfe Kritik an der ORF-Berichterstattung über Madrid: Diese war skandalös
Wien (kath.net) Der Heiligenkreuzer Altabt Gregor Henckel Donnersmarck hat am Mittwoch Abend in der ORF-Sendung Club 2 scharfe Kritik an Helmut Schüller, dem Initiator der umstrittenen Pfarrerinitiative geübt, weil sich dieser vor den Karren bestimmter Medien stellen lasse. Henckel Donnersmarck übte auch scharfe Kritik am ORF selbst, weil dieser gewisse Dinge hochspiele. Die Berichterstattung des ORF zum Weltjugendtag in Madrid sei skandalös gewesen. Da seien die Zuschauer manipuliert worden.
Kritik übte Henckel Donnersmarck dann an der Themenverfehlung der Pfarreriniative. Wir müssen den jungen Menschen wirklich die Botschaft bringen, wir verfehlen das Thema krass, wenn wir uns um Strukturfragen kümmern. Später verwies der Altabt in der Diskussion darauf, dass man in unseren Breiten vielmehr einen Gläubigenmangel und nicht unbedingt einen Priestermangel habe. Henckel Donnersmarck erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass das Sakrament der Beichte kaum mehr gefragt sei. Helmut Schüller meinte dazu wiederum, dass die Menschen heute andere Wege hätten.
Altabt Gregor warf Helmut Schüller vor, dass sein Aufruf zum Ungehorsam eine spirituelle Bankrotterklärung sei, weil sie wirklich in der christlichen Dimension, die uns Christus gebracht hat, nichts verstanden habe.
Auf die Frage des Moderators an Helmut Schüller, warum er denn nicht zu den Evangelischen übertrete, erwiderte Schüller: Ich fühle mich als Teil dieser Kirche, aus der gehe ich nicht weg wie aus einer Dienstwohnung. Es fällt mir nicht im Schlaf ein, aus ihr herauszugehen. Er sei selber nicht ämterzentriert.
Kurios an der Fernsehdiskussion wirkten auch einige Beiträge von Susanne Heine, einer evangelischen Theologin und Pfarrerin. Diese behauptete, dass es in der katholischen Kirche eine schreckliche Insidersprache gebe, und gab dann folgendes wörtlich wieder: So hat nun Gott Christus geschickt. Der ist gekommen und er ist am Kreuz gestorben, zur Erlösung von unseren Sünden. Wer versteht denn dies bitte heute noch?
Gegen Ende der Diskussion zeigte auch der mediengewandte Helmut Schüller Nerven. Nach einer Wortmeldung von Gregor Henckel Donnersmarck, in der er an Mutter Teresa erinnerte, die meinte, dass sich in der Kirche "Du und Ich" ändern müssten, meinte Schüller, dass er das ewige Ausspielen von Struktur und Spiritualität satt habe. Mit stolzer Miene stellte Schüller fest, er nehme für sich in Anspruch, dass wir natürlich aus der Spiritualität leben. Fast zornig sagte er dann zu Altabt Gregor: Dies lassen wir uns von Dir auch gar nicht absprechen und auch nicht vorschreiben. Sei mir nicht böse, dass ich dies so deutlich sage, weil mir diese Überheblichkeit langsam auf die Nerven geht. Auf die Frage des Moderators an Henckel Donnersmarck, welche Chancen denn die Forderungen der Pfarrerinitiative auf Umsetzung hätten, erklärte der Altabt: Keine Chancen.
An der Diskussion nahmen neben Gregor Henckel Donnersmarck und Helmut Schüller auch die Pseudobischöfin Christine MayrLumetzberger sowie Otto Neubauer von der Akademie für Evangelisation teil.
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Foto: (c) ORF
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