28. September 2011 in Interview
Albert Schmid, Vorsitzender des Landeskomitees der Katholiken in Bayern über den Papstbesuch: Verweis auf naturrechtliche Grundlagen unserer Rechtsordnung, weg von einer bloßen Ethik der Folgenabschätzung
Regensburg (kath.net/PM) Über seine Eindrücke vom Papstbesuch sprach die Pressestelle des Bistums Regensburg mit dem Vorsitzenden des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Dr. Albert Schmid.
Herr Dr. Schmid, was hat Sie am Papstbesuch überrascht?
Die doch große ehrliche Aufmerksamkeit der so genannten politischen Klasse, die durch den Verweis auf die naturrechtlichen Grundlagen unserer Rechtsordnung eine Hilfe zur Orientierung weg von einer bloßen Ethik der Folgenabschätzung erfahren hat.
Wie ordnen Sie die Rede vor dem Deutschen Bundestag also ein?
Der Papst hat der säkularen politischen Verantwortung ihre Grundlagen neu ins Bewusstsein gerückt.
Was sagen Sie zu den Reaktionen auf die Rede zum Thema der Ökumene?
Ich fand, dass der Papst gut daran tat, nicht über das Stöcklein zu springen, das ihm sowohl von der evangelischen Seite wie auch aus Teilen der katholischen Kirche hingehalten wurde, sondern dass er auf die gemeinsame Verantwortung aller Christen, Zeugen für den Gottesglauben zu sein, verwiesen und damit der Ökumene eine grundsätzliche Perspektive eröffnet hat.
Was wird vom Papstbesuch bleiben?
Eine Hausaufgabe für uns katholische Laien besteht darin, in dem, was der Heilige Vater Entweltlichung genannt hat, die Voraussetzung für den Weltdienst der Laien sichtbar zu machen, und nicht eine Verabschiedung aus der Welt. Wenn die Kirche auf ihre Ursprünge, die über die Welt hinaus verweisen, Bezug nimmt, kann sie der Welt etwas geben.
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