19. September 2002 in Weltkirche
Das bestätigt der Sekretär der Glaubenskongregation
Rom (kath.net/Zenit.org)
Bischof Emmanuel Milingo teilte mit, dass der koreanische Sektenführer Sun Myong Moon ein 30-seitiges Schreiben auf Englisch verfasst habe, worin er seine Beihilfe zur Schaffung eines Schismas innerhalb der katholischen Kirche bestätige, angefangen in Afrika.
Das schreibt der Bischof in seinem in Buchform herausgekommenen Interview "Der Fisch aus dem Sumpf". Dieses Buch erscheint nach dem Jahr Einkehr des Bischofs in Argentinien.
Der von Moon ausgeheckte Plan, für welchen er bislang fünf Millionen Dollar bereitstellen will, wurde von Erzbischof Tarcisio Bertone, dem Sekretär der Glaubenskongregation bestätigt, der sich als Sonderbeauftragter des Papstes dieses Falles angenommen hatte. Die italienische Zeitschrift "Familia Christiana" hatte ihn diesbezüglich interviewt.
"Leider ist ein Schisma immer möglich, wenn sich ein Bischof von der Kirche trennt", so Bertone. Seine erste Sorge sei Bischof Milingo gewesen und zwar vor allem aus Gründen christlicher Nächstenliebe. Oder der aus christlicher Nächstenliebe heraus gehandelt habe.
Bertone kam nach langen Gesprächen mit Milingo zu dem Schluss, dass die Moonsekte sich der Naivität des afrikanischen Bischofs schändlich bediente."Er ist ein ganz schlichter Mensch von edlem Geist, ein Mann des Gebets und der Nächstenliebe. Um einem Verzweifelten zu helfen, würde er alles geben, und dieser Impetus der Nächstenliebe lässt ihn ab und zu die Normen der Kirche übertreten".
Seine Eheschließung mit der koreanischen Akupunteuse Maria Sung "war nur dazu gedacht, um völlig angenommen zu werden (von der "Kirche der Vereinigung Moons"), um sie so zu evangelisieren".
Erzbischof Bertone war auch an den Verhandlungen beteiligt, welche den unerlaubten Bischofsweihen von Erzbischof Lefebvre im Jahre 1988 vorausgingen. Dazu sagte er: "Wer glaubt, wir hätten für Milingo mehr getan als für Lefebvre, der irrt sich". Schließlich erklärte der Sekretär der Glaubenskongregation die Gründe für die einjährige Zurückgezogenheit des Bischofs in dem argentinischen Fokolarenzentrum.
"Wir konnten ihn ja schließlich nicht in eine Klosterzelle stecken. Die Fokolaren haben eine Art und Weise, jemanden in Liebe anzunehmen, die uns für ihn sehr geeignet schien. Auch hat man zwei Priester für ihn freigestellt, die dieses Jahr bei ihm blieben, und das ist eine wunderschöne Liebesgeste, die nicht jeder fertig bringt".
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