Münchner Generalvikar Beer neuer Weltbild-Aufsichtsratschef

30. November 2011 in Deutschland


Die Reformer übernehmen den Aufsichtsrat von 'Weltbild': Peter Beer, Münchner Generalvikar, ist neuer Aufsichtsratschef, Stellvertreter ist der Regensburger Generalvikar Michael Fuchs


Augsburg (kath.net/KNA) Peter Beer (45), Münchner Generalvikar, ist neuer Aufsichtsratschef der katholischen Verlagsgruppe Weltbild. Das Gremium wählte ihn am Mittwoch in Augsburg einstimmig zum Nachfolger von Klaus Donaubauer (54), der vor zwei Wochen zurückgetreten war. Beers Stellvertreter im Aufsichtsrat ist der Regensburger Generalvikar Michael Fuchs (47). Beide Priester waren von den 14 Gesellschaftern des Unternehmens am 22. November neu in den Aufsichtsrat entsandt worden.

Einer Weltbild-Mitteilung zufolge sprach Beer nach seiner Wahl von «viel Arbeit», die nun vor dem Aufsichtsrat liege. Zuerst aber wolle er die Mitarbeiter persönlich kennenlernen. «Wir werden mit Sorgfalt an die große Aufgabe gehen, die uns die Gesellschafter mit Blick auf den Verkauf des Unternehmens gestellt haben.» Beer ist seit 2009 Generalvikar des Erzbistums München-Freising, zuvor leitete er drei Jahre lang das Katholische Büro Bayern. Der Priester ist promovierter Pädagoge und Theologe.

Weltbild gehört zwölf deutschen Bistümern, der katholischen Soldatenseelsorge Berlin und dem Verband der Diözesen Deutschlands. Unter den Einzelgesellschaftern hält das Erzbistum München-Freising den größten Anteil.

Unter dem Eindruck einer öffentlichen Debatte über die Sortimentspolitik von Weltbild hatten die Eigentümer am 22. November beschlossen, sich von dem Medienhandelshaus zu trennen. Der Aufsichtsrat wurde beauftragt, den Verkauf der Verlagsgruppe «ohne jeden Verzug» in die Wege zu leiten. Der Geschäftsführung wurde angekreidet, dass es ihr nicht gelungen sei, die Verbreitung und Produktion von Medien zu unterbinden, die den ideellen Zielen der Kirche widersprächen. Konkret geht es um Erzeugnisse erotischen und esoterischen Inhalts.

Weltbild-Geschäftsführer Carel Halff übernahm daraufhin die Verantwortung und prognostizierte zugleich, dass ein Verkauf der komplex strukturierten Unternehmensgruppe ein bis zwei Jahre dauern könne. Der Weltbild-Betriebsrat befürchtet eine Zerschlagung des Konzerns und fordert den Abschluss eines Zukunftstarifvertrags für die rund 6.500 Beschäftigten.

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