Maßnahmen gegen zwei Priester

2. Dezember 2011 in Deutschland


Im Bistum Trier werden gegen zwei Priester Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs erhoben.


Trier/Saarbrücken/Schmelz (kath.net/pbt) Gegen zwei Priester aus dem Bistum Trier werden Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen erhoben. Das Bistum Trier hat gegen die beiden Priester nun Maßnahmen ergriffen. Einem Ruhestandsgeistlichen aus Saarbrücken hat Generalvikar Georg Holkenbrink im Auftrag von Bischof Stephan Ackermann untersagt, öffentlich die Heilige Messe zu feiern und andere Sakramente zu spenden. Zudem soll der Priester nicht mehr an Veranstaltungen der Pfarrei, in der er wirkte und noch lebt, teilnehmen. Den Pfarrer von Lebach-Gresaubach und Schmelz-Limbach im Saarland hat der Generalvikar von seinem Dienst als Pfarrer beurlaubt.

Der Ruhestandsgeistliche aus Saarbrücken hat eingeräumt, in den 1980er Jahren sexuelle Kontakte zu zwei Messdienerinnen gehabt zu haben. Das Bistum Trier hat – unabhängig von den Ermittlungen der Staatsanwaltschaft – eine kirchenrechtliche Voruntersuchung eingeleitet. Ein forensisches Gutachten wird erstellt werden. Letztlich wird dann der Apostolische Stuhl über das weitere Vorgehen im Sinne des Kirchenrechtes entscheiden. Unabhängig hiervon ermittelt auch die Staatsanwaltschaft. Das Bistum hat aufgrund von polizeilichen Ermittlungen von den Vorwürfen erfahren.

Auch gegen den Pfarrer von Lebach-Gresaubach und Schmelz-Limbach wurde entsprechend der Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz die kirchenrechtliche Voruntersuchung eingeleitet. Der Pfarrer hat daraufhin selbst die Staatsanwaltschaft informiert. Ein Opfer hatte sich direkt an die Missbrauchsbeauftragte des Bistums Trier gewandt. Der Priester soll Anfang der 1970er Jahre einen Messdiener sexuell missbraucht haben. Damals war der Beschuldigte Kaplan in der Trierer Pfarrei Herz Jesu. Der Beschuldigte hat den Missbrauch zugegeben. Bei Überprüfung der Personalakte des Priesters ist festgestellt worden, dass es in den 1970er Jahren einen weiteren Hinweis auf sexuelle Übergriffe durch den Priester gegeben hat. Er war dann lange in der Krankenhaus-Seelsorge tätig, bevor er 1990 Pfarrer im Saarland wurde. „Aus heutiger Sicht war es sicher ein Fehler, dem Beschuldigten damals die Leitung einer Pfarrei anzuvertrauen“, sagte Generalvikar Holkenbrink. Von Missbrauchs-Fällen aus der Pfarrer-Zeit des Beschuldigten sei dem Bistum Trier aber nichts bekannt.


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