7. Jänner 2012 in Österreich
Bundesdenkmalamts-Präsidentin Neubauer: Staatlicher Zuschuss nicht mehr als 'Tropfen auf dem heißen Stein'
Wien (kath.net/KAP) Die Kirchen in Österreich bezahlen einen Großteil des Aufwands für die Denkmalpflege an Gotteshäusern und anderen sakralen Objekten selbst. Das hat die Präsidentin des Bundesdenkmalamts, Barbara Neubauer, in einer Stellungnahme gegenüber der Tageszeitung "Der Standard" (Samstag) klargestellt.
Demnach würden durch Zuschüsse aus Bundesmitteln nur 10 bis 15 Prozent des gesamten "denkmalpflegerischen Aufwands" der Kirchen gedeckt. Zwar stellten auch die Länder viel Geld in diesem Bereich zur Verfügung. Der staatliche Zuschuss sei aber nicht mehr als ein "Tropfen auf dem heißen Stein", wird Neubauer zitiert.
Laut Bundesdenkmalamt wurden im Jahr 2010 von insgesamt 13,8 Millionen Euro, die für Denkmalpflege zur Verfügung stehen, 7,1 Millionen Euro in Arbeiten an sakralen Objekten investiert. Dass Kirchengebäude damit - gemessen an der Gesamtzahl der österreichweit 37.000 Denkmäler - überproportional von staatlichen Denkmalpflegemitteln profitieren würden, relativierte Neubauer mit dem Hinweis, dass Kirchenbauten bis in die Dimensionen riesiger Stifte reichten.
Kirchen und Klöster prägten Kultur und Landschaftsbild Österreichs und seien damit ein Faktor für den Fremdenverkehr, erinnerte die Präsidentin des Bundesdenkmalamts. Die Debatte um einen "Kulturschilling" hält sie für gerechtfertigt. Vor dem Hintergrund anderer staatlicher Begünstigungen für die Kirche müsste dafür aber das Konkordat zwischen Staat und Kirche aufgeschnürt werden, meinte Neubauer dann.
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