EKD-Vorsitzender meint: 'Nichts ist heilig an dem Rock zu Trier'

10. Jänner 2012 in Deutschland


EKD-Vorsitzender Nikolaus Schneider bei der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland: Durch die Mitwirkung von evangelischen Christen in Vorbereitungsgremien der Heilig-Rock-Wallfahrt könnten dort reformatorische Impulse eingebracht werden.


Bad Neuenahr (kath.net/idea) „Nichts ist heilig an dem Rock zu Trier.“ Dies sagte der Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf) vor der Synode der Evangelischen Kirche im Rheinland, die derzeit in Bad Neuenahr tagt. Schneider (Foto) ist derzeit auch Ratsvorsitzender der EKD.

Zwar sieht Schneider in der evangelischen Beteiligung an der Heilig-Rock-Wallfahrt „eine Chance, den einen Herrn der Kirche, Jesus Christus, als die gemeinsame Mitte zu feiern“. Allerdings sei der Heilige Rock zur Reformationszeit ein „Heilsmittel zum ewigen Leben“ gewesen und in späteren Jahrhunderten eine anti-protestantische Demonstration.

Der Präses griff den Redebeitrag eines Synodalen auf, der in Anlehnung an einen bekannten Ausspruch der ehemaligen EKD-Ratsvorsitzenden Margot Käßmann („Nichts ist gut in Afghanistan“) formulierte: „Nichts ist heilig an dem Rock zu Trier.“ Das könne er ebenfalls so sagen, so Schneider. Das Neue Testament nenne Menschen und nicht Gegenstände heilig. Auch der Trierer Bischof Stephan Ackermann lege sich nicht auf die Echtheit der Reliquie fest. Er ermögliche evangelischen Christen aber die Mitwirkung in Vorbereitungsgremien der Wallfahrt, und so könnten dort reformatorische Impulse eingebracht werden.


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