5. Februar 2012 in Aktuelles
Vatikanischen Staatsverwaltung wehrt sich gegen Beschwerde des früheren Mitarbeiters, Erzbischof Carlo Maria Vigano.
Vatikanstadt (www.kath.net/ KAP)
Das vatikanische Governatorat hat Vorwürfe der Korruption, Misswirtschaft und Vetternwirtschaft zurückgewiesen. In einem Kommunique vom Samstag stellt die Leitung der vatikanischen Staatsverwaltung klar, dass die Auftragsvergabe in ihrem Bereich stets aufgrund regulärer Ausschreibungen erfolge, und dass die Bilanzen von der vatikanischen Finanzaufsicht überprüft würden. Außerdem setze das Governatorat die Empfehlungen er Unternehmensberatung McKinsey um, deren Überprüfung es 2009 erbeten hatte. Italienische Medien hatten vergangene Woche Passagen aus zwei Beschwerdebriefen des früheren leitenden Governatorats-Mitarbeiters, Erzbischof Carlo Maria Vigano, veröffentlicht, die von Missständen in der Vatikanstaat-Verwaltung des sprachen.
Das Governatorat äußert sich in dem Kommunique verbittert über diese Veröffentlichungen. Die aufgestellten Behauptungen beruhten auf "falschen Einschätzungen und unbegründeten Ängsten", wie eine gründlicher Überprüfung gezeigt habe. Italienische Medien hatten aufgrund der Briefe gefolgert, Vigano sei aufgrund seines harten und effizienten Durchgreifens gegen Missstände in der vatikanischen Staatsverwaltung nach Washington als Nuntius "abgeschoben" worden.
Den Anstieg des Vatikan-Haushalts von einem Defizit von 7,8 Millionen Euro im Jahr 2009 auf ein Plus von 21 Millionen im Folgejahr erklärt das Kommunique mit der internationalen Finanzkrise. Die Verluste aus der Krise von 2008 habe man auch auf 2009 verteilt. Der Anstieg in 2010 resultiere aus einer besseren Anlage- und Investitionspolitik der vatikanischen Güterverwaltung APSA, aber auch aus einem Rekordergebnis der vatikanischen Museen. Italienischen Medienberichte hatten diesen Anstieg auf ein entschiedenes Vorgehen Viganos gegen Missstände etwa bei der Auftragsvergabe zurückgeführt.
Die Vergabe von größeren Aufträgen erfolge im Vatikan aufgrund einer regulären und von einer Kardinalskommission überwachten Ausschreibung, heißt es in dem Kommunique. Kleinere Arbeiten würden entweder von den "Technischen Dienste" des Vatikan erledigt, oder an qualifizierte und bekannte auswärtige Firmen "aufgrund der Preislage in Italien vergeben". Das Kommunique, das vom früheren Governatorats-Chef Kardinal Giovanni Lajolo wie von seinem Nachfolger Erzbischof Giuseppe Bertello unterzeichnet ist, bekundet den Abteilungsleitern und den Mitarbeitern des Governatorats sowie den Mitgliedern des Finanzkomitees vollstes Vertrauen.
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