20. Februar 2012 in Chronik
Die meisten Zuschriften betrafen die Weihnachtswerbung von Mediamarkt
Berlin (kath.net/idea) Wegen Verletzung religiöser Gefühle wird der Deutsche Werberat nur selten angerufen. Im vergangenen Jahr hätten sich sieben von 262 der zu begutachtenden Kampagnen auf die Verwendung christlicher Inhalte bezogen (2,7 Prozent), berichtete das Selbstkontrollorgan der Werbewirtschaft am 15. Februar in Berlin. 2010 waren es elf von 298 Kampagnen (3,7 Prozent) und ein Jahr zuvor acht von 255 (3,1 Prozent). Insgesamt habe es 755 Beschwerden über 407 Kampagnen gegeben, von denen 145 wegen vermuteter Rechtsverstöße an andere Instanzen weitergeleitet wurden. Eine Verletzung religiöser Gefühle wurde von den 13 Gutachtern nicht festgestellt.
Die meisten Zuschriften habe es zum MediaMarkt-Werbespruch Weihnachten wird unterm Baum entschieden gegeben, kath.net hat berichtet. Zur Entscheidung des Werberats, keine Kritik zu üben, habe beigetragen, dass sogar Geistliche den Spruch begrüßten und dankbar waren, dass ein christliches Thema öffentlich diskutiert wurde, sagte Werberats-Sprecher Volker Nickel gegenüber idea. Grundsätzlich sei es nicht verboten, christliche Symbole zu Werbezwecken zu verwenden. Die meisten Firmen seien inzwischen so sensibilisiert, dass sie von allein darauf achteten, keine religiösen Gefühle zu verletzen. Ausrutscher wie die Werbung des Fernsehsenders MTV, der 2006 mit ganzseitigen Zeitschriftenanzeigen auf den Start der Cartoon-Serie Popetown aufmerksam machte, seien selten. Zu sehen war im Hintergrund ein leeres Kreuz und im Vordergrund Jesus Christus, der mit Dornenkrone und Fernbedienung vor einem TV-Gerät sitzt und lacht. Diese Werbung war als eine eklatante Verletzung religiöser Empfindungen" kritisiert worden.
Die meisten Beschwerden wegen Frauendiskriminierung
Die meisten Beschwerden im vergangenen Jahr betrafen das Frauenbild in der Werbung. Sie richteten sich gegen 90 Kampagnen, 26 weniger als im Vorjahr. Weitere Vorwürfe wurden wegen angeblicher Diskriminierung von Personengruppen (25 Kampagnen), Gewaltverherrlichung (24) oder Männerdiskriminierung (14) erhoben. In 87 Fällen schloss sich der Werberat der Konsumentenkritik an. Daraufhin nahmen die betroffenen Unternehmen 72 Kampagnen vom Markt; acht änderten ihre Anzeigen. Sieben Firmen wurden wegen mangelnder Einsicht öffentlich mit Hilfe der Massenmedien gerügt.
kathTube-Foto mit christlicher Antwort auf die umstrittene Weihnachtswerbung: Wer glaubt ist nicht blöd - Weihnachten wird unterm Kreuz entschieden!
Foto: © Stefan Panter
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