Kardinal Ranjith gegen UN-Resolution zum Bürgerkrieg in Sri Lanka

4. März 2012 in Aktuelles


Erzbischof von Colombo: "Unangemessenes Eingreifen in nationale Souveränität" - Aber Regierung soll Empfehlungen umzusetzen, die die nationale Versöhnungskommission erarbeitete.


Vatikanstadt/Colombo (www.kath.net/ KAP)
Gegen eine UN-Resolution für eine Untersuchung der Kriegsverbrechen in Sri Lanka hat sich der Erzbischof von Colombo, Albert Malcolm Kardinal Ranjith, ausgesprochen. Ein solcher Schritt wäre ein "unangemessenes Eingreifen in die nationale Souveränität", teilte die Erzdiözese nach Angaben des vatikanischen Missionspressedienstes "Fides" von Samstag mit.

Gleichzeitig habe der Kardinal die Regierung des Landes aufgerufen, die Empfehlungen rasch umzusetzen, die eine nationale Versöhnungskommission erarbeitet habe. Zugleich forderte Ranjith eine "Diskriminierung von Rassen oder Religionen" in der politischen Debatte zu vermeiden.

Der UN-Menschenrechtsrat plant eine Resolution, nach der Sri Lanka den Grund für Tausende Tote in der Endphase des Bürgerkriegs von 1983 bis 2009 klären soll. Die Armee des Landes hatte die Rebellen der tamilischen "Befreiungstiger von Tamil Eelam" (LTTE) im Mai 2009 für besiegt erklärt. Menschenrechtsorganisationen schätzen, dass bis zu 40.000 Zivilisten in den letzten Wochen des Bürgerkriegs ums Leben kamen, die Regierung spricht von rund 9.000 Toten.

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