Papst ernennt Obama-Kritiker zum Erzbischof von Baltimore

20. März 2012 in Deutschland

Der aus Louisville in Kentucky stammende William Edward Lori ist einer der Wortführer im Widerstand US-amerikanischer Katholiken gegen die Pro-Abtreibungspolitik Barack Obama Lebensschützer bejubeln Ernennung

Vatikanstadt (kath.net/KNA/red) William Edward Lori (60), bislang Bischof von Bridgeport, ist von Papst Benedikt XVI. am Dienstag zum neuen Erzbischof von Baltimore ernannt worden. Der aus Louisville in Kentucky stammende Theologe ist einer der Wortführer im Widerstand US-amerikanischer Katholiken gegen die Ausweitung von Familienplanungsleistungen durch die Regierung von Präsident Barack Obama. In dieser Rolle steht er auch der «Ad-hoc-Kommission für Religionsfreiheit» in der US-Bischofskonferenz vor. Als einer der führenden Kirchenrechtler seines Landes hatte Lori nach dem US-Missbrauchsskandal 2002 auch maßgeblichen Anteil an der Erarbeitung der «Null-Toleranz-Politik» der Bischofskonferenz.

Baltimore genießt als ältester Bischofssitz der Vereinigten Staaten besonderes Ansehen. Vier der bislang 15 Bischöfe seit 1789 wurden Kardinäle. Loris Vorgänger Edwin O'Brien wurde im November zum Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und erhielt im Februar die Kardinalswürde.

Nach einer im Januar präsentierten staatlichen Regelung zur Krankenversicherung sollten Unternehmen auch für die Kosten von Maßnahmen der «reproduktiven Gesundheit», insbesondere Verhütung, aufkommen. Davon wären zwar Religionsgemeinschaften ausgenommen, nicht aber Unternehmen in konfessioneller Trägerschaft wie Krankenhäuser oder Schulen. Lori kommentierte die Verpflichtung laut Medienberichten mit den Worten, genauso absurd wäre es, «in einen koscheren Feinkostladen zu kommen und ein Schinkensandwich zu verlangen».

Die von Lori geleitete Kommission befasst sich nach Worten des Vorsitzenden der US-Bischofskonferenz, Kardinal Timothy Dolan, mit Tendenzen in der Gesetzgebung, die religiöse Auffassungen und Werte unter Druck setzten. Als Beispiele nannte er Abtreibung und Homosexuellen-Ehen. Die Kommission hat nach Worten Dolans das Ziel, mit anderen Organisationen ökumenisch und interreligiös eine «gemeinsame Front» zur Verteidigung der Religionsfreiheit in den USA aufzubauen. Verschiedene Lebensschutzorganisationen in den USA haben am Dienstag die Ernennung begrüßt und bejubelt.

kathTube: Interview mit Bischof Lori bei FoxNews