Die Bankrotterklärung der Zollitsch-Jugend

24. April 2012 in Deutschland


Der BDKJ der Erzdiözese Freiburg veröffentlicht ein umstrittenes Papier mit wirren Thesen


Freiburg (kath.net)
Der BDKJ der Erzdiözese Freiburg hat in einem jetzt veröffentlichten Positionspapier das eigene Selbstverständnis von Kirche bekundet. In einem "Projekt Samuel" wird festgestellt, dass die "Kinder und Jugendlichen" eine "eigene Meinung" dazu haben, was sie von der Kirche erwarten und wie sie sie mitgestalten wollen. Dabei komme es zunächst nicht auf eine "ausgefeilte theologische Begründung" an. Unter Berufung auf einen "Geist des II. Vatikanischen Konzils" wird dann die Frage gestellt, wie die Kirche heute ihren Dienst an den Menschen wahrnehmen könne.

Wörtlich schreibt der BDKJ dann: "In unserer Kirche arbeiten Priester und Laien, junge und alte Menschen partnerschaftlich zusammen. In unserer Kirche können alle Menschen ihre Berufung leben: Männer und Frauen, als Laie, als Priester, als Priesterin", und: "Für Kinder und Jugendliche ist es unverständlich, warum Gleichberechtigung und Demokratie so wenig Platz in der Kirche haben. Verweise auf die Tradition, mit denen Frauen und Laien allgemein von Leitungsverantwortung ausgeschlossen werden, überzeugen sie nicht. Darüber hinaus verstehen sie nicht, warum der Zölibat zwingende Voraussetzung für das Priesteramt ist".

In dem Papier erklärt die Jugend von Erzbischof Zollitsch dann, dass man den Glauben mal modern, mal ganz klassisch feiere. "Wir gestalten Gottesdienste und Gebete selbst mit, und wir experimentieren und probieren aus". Dann wird behauptet, dass Jugendliche sich für alternative Gottesdienstformen begeistern und diese ihr Leben, ihre Kultur und ihre Ästhetik, ihren Geschmack auch in den Gottesdienst einbringen möchten. "Dafür kann es nicht nur eine vorgeschriebene Form geben: Um eine Liturgie aus dem Leben für das Leben zu feiern, braucht es Experimente – Experimente, die auch mal scheitern können."

"Kirchenpolitisch korrekt" geht es dann weiter. "Kinder und Jugendliche haben ein gutes Gespür dafür, wann Menschen ausgegrenzt und an den Rand gestellt werden. Sie verstehen nicht, wie es sich mit der Liebesbotschaft Jesu verträgt, wenn die Kirche die Liebe von Menschen dann nicht anerkennt, wenn sie das gleiche Geschlecht haben. Es ist für sie unverständlich, warum die Antwort der Kirche auf das Scheitern von Beziehungen der Ausschluss von den Sakramenten ist, wenn diese Menschen neue Liebe finden."

Dann wird pauschal behauptet, dass junge Menschen mit der Sexualmoral der Kirche nichts anfangen können. "Sie wird als weltfremd und von Angst und Enge beherrscht empfunden. Verhütung ist für junge Menschen nicht Sünde, sondern Verantwortung für den Partner oder die Partnerin. Einvernehmlicher, verantwortungsvoller Sex vor der Ehe und Homosexualität ist für sie nicht Sünde, sondern Liebe. Die Kirche stellt sich mit ihrer Sexuallehre selbst ins Aus: Was sie Gutes, Wahres und Hilfreiches zu sagen hat, geht unter in weltfremden Verboten, die nichts mit der Lebenswelt junger Menschen zu tun haben", heißt es wörtlich.

KATH.NET hat das Erzbistum Freiburg um eine Stellungnahme ersucht und wird weiter berichten.

KATHPEDIA: Erzbischof Zollitsch

Kontakt Erzbischof Zollitsch: [email protected]

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