Zollitsch will weiter Kommunionempfang für Wiederverheiratete

16. Mai 2012 in Deutschland


'Wir sind an dem Thema dran', doch es brauche dazu 'Geduld und einen langen Atem', sagt der Freiburger Erzbischof in einem Interview


Köln (kath.net/KNA) Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, setzt sich weiterhin dafür ein, dass Katholiken auch nach Scheidung und Wiederheirat die Kommunion empfangen können. «Wir sind an dem Thema dran und Sie dürfen sicher sein, dass ich über das Thema mit ganz verschiedenen Stellen im Gespräch bin», sagte er im Interview des «Kölner Stadt-Anzeigers» (Mittwoch) zum Auftakt des Katholikentags in Mannheim. Freilich brauche es dazu «Geduld und einen langen Atem», so der Freiburger Erzbischof.

Im vergangenen Jahr war Zollitsch mit einem entsprechenden Vorstoß auf heftigen Widerspruch des Kölner Kardinals Joachim Meisner gestoßen, der die Unauflöslichkeit der Ehe betonte. Geschiedene sind in der katholischen Kirche vom Empfang der Kommunion ausgeschlossen, sobald sie eine neue Lebenspartnerschaft oder eine zweite Zivilehe eingehen. Dies wird mit dem Scheidungsverbot Jesu in der Bibel begründet.

Im vorigen Jahr hatte Zollitsch eine Auseinandersetzung über den Umgang der Kirche mit jenen Menschen gefordert, «deren Leben in wichtigen Dingen unglücklich verlaufen ist». Dazu gehöre auch eine gescheiterte Ehe. «Wenn mittlerweile fast 40 Prozent der Ehen in Deutschland geschieden werden, dann müssen wir überlegen, wie wir unsere Pastoral für diese Menschen ändern.» Zollitsch bezeichnete dies als «eine Frage der Barmherzigkeit».

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