Argentinien: Medien betreiben 'moralische Hinrichtung' eines Priesters

2. November 2002 in Aktuelles


Die Bischofskonferenz sieht eine gezielte Medienkampagne gegen die Kirche.


Buenos Aires (kath.net/CWNews)
P. Julio Cesar Grassi, ein wegenseines Engagements für Waisen- und Straßenkinder bekannter Priester, siehtsichseit Oktober dieses Jahres dem Vorwurf des sexuellen Missbrauchs ausgesetzt.Ein einzelner, bisher unbekannter Ankläger erhebt diese Vorwürfe über dieargentinischen Medien. Der zuständige Bischof, Justo Oscar Laguna, hat dieabsolute Kooperation seiner Diözese bei der Aufklärung des Falles zugesagtund dabei unterstrichen, dass dieser Vorwurf zum ersten und bislang einzigenMal gegen den bekannten Priester erhoben werde.

Mittlerweile hat sich sogar die Familien-Kommission der argentinischenBischofskonferenz mit dem Fall befasst und in einem ersten Statement von einer"moralischen Hinrichtung" des Priesters durch die Medien gesprochen. P. Grassiselber hat die Anschuldigung bisher immer mit aller Deutlichkeitzurückgewiesen und sich für unschuldig erklärt. Die Bischöfe meinen, der Fall Grassi dienederzeit nur als Vorwand, um medial die Kirche zu bekämpfen. Vor allem gingees dabei um "einen Angriff auf die Sexualmoral der Kirche".

In dem Statement wird die immer wiederkehrende Wiederholung der bislangunbewiesenen Vorwürfe gegen den populären Priester scharf verurteilt. DieBischöfe stellen außerdem die Frage, was denn die Medien zu tun gedächten,falls am Ende der Ermittlungen herauskomme, dass P. Grassi unschuldig sei."Wiewill man den Schaden gutmachen, den man seiner Ehre als Mensch und alsPriesterzugefügt hat?"


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