Papst lobt Aids-Hilfe und fordert moralische Stimme der Kirche

9. Juni 2012 in Aktuelles


Vor Bischöfen aus Papua-Neuguinea und Salomon-Inseln lobt Benedikt XVI. kirchliche Hilfe für HIV-Infizierte und fordert gleichzeitig auf, die katholische Lehre von Ehe und Familie als 'objektive moralische Stimme' in öffentliche Debatte zu bringen


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Benedikt XVI. hat am Samstag im Vatikan vor Bischöfen von Papua Neuguinea und den Salomon-Inseln die kirchliche Hilfe für Aids-Kranke und HIV-Infizierte auf diesen Inseln gelobt. Die Unterstützung der dortigen diözesanen Caritas-Verbände für Arme, Ausgegrenzte und Kranke sei "bemerkenswert", sagte der Papst. Dies gelte insbesondere für die Betreuung von Aids-Kranken und HIV-Infizierten.

Die Bischöfe aus dem pazifischen Raum halten sich gegenwärtig zu ihrem Ad-Limina-Besuch in Rom auf, um Papst und Kurie über die Lage ihrer Ortskirchen Bericht zu erstatten. Ein solcher Besuch ist in der Regel alle fünf Jahre vorgesehen.

Papua-Neuguinea gehört nach Angaben der Vereinten Nationen im pazifischen Raum zu den am stärksten von der Immunschwächekrankheit betroffenen Ländern. Aids-Kranke sind in dem Inselstaat häufig Diskriminierungen ausgesetzt. In den vergangenen Jahren kam es wiederholt zu gewalttätigen Angriffen gegen Betroffene.

Der Papst rief die Bischöfe zudem auf, Ehe und Familie einen zentralen Stellenwert in der kirchlichen Verkündigung einzuräumen. Dies müsse in Übereinstimmung mit der katholischen Morallehre erfolgen, forderte er. Die Familie gründe auf der natürlichen Institution der Ehe zwischen Mann und Frau. Für Christen sei die Ehe überdies durch Jesus zu einem Sakrament erhöht worden, sagte Benedikt XVI.

Er rief die Bischöfe auf, sich als "objektive moralische Stimme" in öffentliche Debatten einzubringen. Es gehe nicht darum, politische Lösungen anzubieten, sondern einen Beitrag zur "Reinigung" der Vernunft zu leisten, um eine Anwendung moralischer Prinzipien zu ermöglichen.

Zugleich bestärkte der Papst die Bischöfe in ihren Bemühungen um eine vollständige Religionsfreiheit in ihrem Land. Der Dialog mit den staatlichen Behörden müsse in dieser Frage fortgesetzt werden, so Benedikt XVI. Der Großteil der sechs Millionen Einwohner Papua Neuguineas und der über 500.000 Bewohner der Salomonen sind Christen.

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