Vietnam: Schlägertrupps verprügeln Kirchgänger

22. Juni 2012 in Weltkirche


Menschenrechtsorganisation macht lokale Behörden verantwortlich


Frankfurt am Main (kath.net/idea) Im Norden Vietnams haben Schlägertrupps Christen verprügelt und einen katholischen Gottesdienst in der Provinz Nghe An gewaltsam aufgelöst. Fünf Kirchgänger wurden schwer, eine Frau sogar lebensbedrohlich verletzt, berichtet die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt am Main. Nach ihren Angaben nimmt die Gewalt gegen die christliche Minderheit im Norden der Sozialistischen Volksrepublik zu. Lokale Behörden setzten dabei zivile Schlägertrupps ein. Die IGFM ruft die kommunistische Regierung auf, das Recht auf Religionsfreiheit zu achten und zu schützen.

Wie jetzt bekannt wurde, waren am 11. Juni rund 50 Angehörige regierungsnaher Organisationen in den Gottesdienst eingedrungen, hatten ihn durch Schreie gestört, Eier auf den Altar geworfen und den Strom abgeschaltet. Priester und Teilnehmer gingen nach Hause, nachdem sie Behörden und Polizei erfolglos um Schutz gebeten hatten. Doch für den Katholiken Tran Van Luong war die Tortur nicht zu Ende: Schläger verschafften sich Zutritt zu seinem Haus und prügelten auf seine teilweise schlafenden Angehörigen ein. Fünf Personen wurden schwer verletzt, Luongs Ehefrau und ein Freund, der zur Hilfe eilte, bewusstlos geschlagen. Der Gottesdienstraum gehört einem Katholiken und dient seit Jahren als Hauskirche für rund 120 Christen. Gelegentlich kam ein Priester, um die Messe zu feiern. Von den knapp 89 Millionen Einwohnern Vietnams sind 52,5 Prozent Buddhisten, 23,2 Prozent Nicht-Religiöse und 9,4 Prozent Christen, meist Katholiken. 1,3 Prozent sind evangelisch. Der Rest gehört Stammes- oder Naturreligionen an.


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