12. Juli 2012 in Weltkirche
Wenige Stunden nach seiner Bischofsweihe wurde Bischof Ma von chinesischen Sicherheitsbehörden verhaftet und verschleppt, seither verweigern die Behörden jede Auskunft.
Shanghai (kath.net) Der papsttreue Bischof Thaddeus Ma Daqin (Foto) ist am Samstag wenige Stunden nach seiner Bischofsweihe spurlos verschwunden. Dies berichtet die Südwestpresse unter Hinweis auf ucanews. Der zum Weihbischof von Shangai vorgesehene Ma war Kompromisskandidat zwischen der chinesischen Regierung und dem Vatikan gewesen. Doch hatte Ma während der Messe unter dem Applaus der mehr als 1.000 Gläubigen seinen Austritt aus der Katholisch-Patriotischen Vereinigung erklärt, der von der kommunistischen Regierung - nicht aber vom Vatikan - anerkannten katholischen Staatskirche. Wenige Stunden später wurde er von chinesischen Sicherheitskräften verhaftet und verschleppt. Die Behörden verweigern seither jede Auskunft. Ma selbst soll sich angeblich einmal per SMS bei seinen Angehörigen gemeldet haben mit der Nachricht, er sei erschöpft, benötige eine Pause und er habe sich deshalb zurückgezogen. Er hatte als Grund für seinen Austritt aus der Staatskriche angegeben, dass er wegen seiner neuen Pflichten nicht länger Mitglied der Staatskirche sein könne.
Der Streit zwischen dem Vatikan und der Regierung in Peking schwelt schon länger. Peking verbietet Katholiken die Ausübung ihrer Religion, wenn sie nicht Mitglied der Staatskirche sind. Der Vatikan wiederum lehnt die Staatskirche ab, weil er darin einen Versuch der chinesischen Machthaber sieht, die staatliche Kontrolle über den Katholizismus in China zu erlangen.
Newly ordained Chinese bishop of Shanghai goes missing (Rome Reports)
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