13. Juli 2012 in Österreich
Die von der Katholischen Aktion geforderten priesterlichen Kompetenzen für Laien sind theologisch unvertretbar, sagt der Linzer Bischof Ludwig Schwarz.
Linz (kath.net/jg)
In einer Aussendung vom 29. Juni hat die Katholische Aktion Oberösterreich priesterliche Kompetenzen für Laien gefordert. In einem Antwortschreiben hat der Linzer Diözesanbischof Ludwig Schwarz diese Forderung als theologisch unvertretbar zurückgewiesen. Die pauschale Solidaritätserklärung der Katholischen Aktion OÖ mit den kirchlichen Reformgruppen erfülle ihn mit Besorgnis, schreibt der Bischof. Dies berichtet die Linzer Kirchenzeitung.
In der gegenwärtigen Umbruchsituation sei das Weiheamt (...) die unverzichtbare Erinnerung daran, dass Kirche nicht bloß eine soziologische Größe ist und ihr Einsatz sich nie in einem professionellen Aktionismus erschöpfen darf, sondern vielmehr dem gemeinsamen Sendungsauftrag von Jesus Christus her verpflichtet ist. Daher sei es nicht beliebig, wer die Sakramente in Einheit mit der ganzen Kirche feiert. Wenn man selbst die heiligsten Handlungen letztlich in die Beliebigkeit einzelner Gruppen oder Personen übergibt, lande man in einem freikirchlichen Separatismus. Er glaube nicht, dass die Katholische Aktion das wolle, heißt es in dem bischöflichen Schreiben.
Zwar sei eine rein klerikale Allzuständigkeit des jeweiligen Pfarrers nicht aktuell, schreibt Bischof Schwarz. Die Unterstützung der Pfarrer durch Angehörige anderer pastoraler Berufe bedürfe eines klaren Aufgabenprofils für Priester, Diakone, haupt- und ehrenamtliche Laien.
In einer Reaktion auf den Brief des Diözesanbischofs räumte der Vorsitzende der Katholischen Aktion Oberösterreich, Bert Brandstetter, ein, die vorgeschlagenen Änderungen seien nur im Einklang mit der Gesamtkirche möglich. Die KA wolle keine Freikirche sein, ihr gehe es um die Aufrechterhaltung der Seelsorge in den Pfarren. Übrigens wurde Brandstetter von Bischof Schwarz selbst als KA-Vorsitzender bestätigt.
© 2012 www.kath.net