
22. Juli 2012 in Kommentar
Da macht man sich hoch moralisch Sorgen um die armen, armen kleinen Jungen, die beschnitten werden, aber am millionenfachen Kindermord im Mutterleib hat man nichts auszusetzen? - Ein KATH.NET-Klartext von Bischof Andreas Laun
Salzburg (kath.net)
Zur Zeit diskutiert man darüber, ob Beschneidung der Jungen eine zu schwere Körperverletzung sei und ein schweres Trauma für das Opfer bedeute, sinnlos und nur wegen des Befehles eines Gottes durchgeführt, wie sich ein österreichischer Journalist spöttisch auszudrücken pflegte.
Wieder ein Fall, wie die öffentliche Meinung man weiß nicht, wer dahinter steht - sich aufmacht, eine neue Moral zu verordnen! Dass Beschneidung hygienisch gesehen keineswegs sinnlos ist, wie Ärzte sagen, wissen die modernen Kinderschützer übrigens nicht!
Aber hier soll weder darüber gesprochen werden noch über die bereits vielfach erörterte Rechtslage, auch nicht über die Reichweite der Religionsfreiheit und nicht einmal über den neuen, wie immer bösartigen Antisemitismus, der eines der Schwungräder dieser Diskussion sein könnte!
Bisher nicht angesprochen wurde ein anderer Punkt: Was für ein ungeheuerliche Heuchelei! Da macht man sich hoch moralisch Sorgen um die armen, armen kleinen Jungen, die beschnitten werden, aber am millionenfachen Kindermord hat man nichts auszusetzen? Gegen die Ströme von Blut bei Millionen von Abtreibungen hat man nichts einzuwenden, verliert kein Wort darüber, versucht jeden Kritiker zum Schweigen zu bringen oder wenigstens lächerlich zu machen?
Und man wiederholt die tausendfach wiederholten Stehsätze, deren Gedankenleere sie einem Gerippe, das das eines berühmten Menschen gewesen sein soll, ähnlich macht! Auch das Leid der betroffenen Mütter leugnet man und verhöhnt sie geradezu, indem man sie krank und ihre Tränen und Albträume seelische Phantom-Schmerzen nennt und die Frauen im Namen politischer Korrektheit zu zwingen sucht, das auch zu tun und andere Leute mit ihrer Einbildung nicht weiter zu belästigen. Nicht zu vergessen dabei ist: Abtreibung ist längst auch ein big buisness geworden, und auch aus diesem Grund ist jede Abtreibung längst nicht mehr eine zu viel, sondern viel mehr eine zu wenig, wenn es einem Lebensschützer gelingt, eine Frau vor der zerstörerischen Tat gegen sich und ihr Kind zu bewahren.
Besorgtheit um Blutstropfen bei der Beschneidung auf der einen Seite, Eintreten für und Profitieren von den Blutströmen der abgetriebenen Kinder ist Heuchelei in einer Größenordnung, die sprachlos macht und nur noch schaudern lässt!
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