2. August 2012 in Deutschland
Gewerkschaftsvorsitzender von Münster, Heinz Rittermeister: Für Kardinal von Galen als Namensgeber der Universität spräche dessen öffentliches Eintreten gegen die Tötung so genannten 'lebensunwerten Lebens' und die Bekämpfung des Nationalsozialismus
Münster (kath.net/pl) Die bisher nach Kaiser Wilhelm benannte Universität in Münster sollte besser nach Kardinal von Galen (siehe Foto) benannt werden. Diesen Vorschlag machte der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes im Münsterland, Heinz Rittermeister, wie die Tageszeitung Westfälische Nachrichten meldet.
Der frühere Bischof von Münster, Clemens August Kardinal von Galen (1871-1946), sei während der Nazi-Zeit in der Öffentlichkeit gegen die Tötung so genannten lebensunwerten Lebens eingetreten, sagte Rittermeister. Auch habe Kardinal von Galen energisch den Nationalsozialismus bekämpft, damit die menschliche Gesellschaft nicht auf die Stufe einer Räuberbande herabgedrückt wird. Sein Vorschlag entspreche auch der religiösen Tradition von Münster.
Unter Kaiser Wilhelm wurden die Gewerkschaften massiv unterdrückt. Frauen hatten kein Wahlrecht, so Rittermeisters Kritik am aktuellen Namensgeber der Universität; jene Zeiten seien keine schönen für unsere Vorfahren gewesen.
Die Debatte um eine Umbenennung der Hochschule ist nicht neu. Nach Angabe der Universitätsrektorin Prof. Ursula Nelles sei dabei weniger das Aufgeben des bisherigen Namens das Problem gewesen, sondern die Einigung auf einen alternativen Namen.
Bernd Bajohr, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Münsterland, teilte inzwischen in einer Pressemeldung mit, dass die Äußerungen des DGB-Vorsitzenden Heinz Rittermeier nur dessen persönliche Auffassung zum Ausdruck bringen, aber nicht mit der Gewerkschaft Verdi Bezirk Münsterland abgestimmt seien.
Kardinal von Galen, auch der Löwe von Münster genannt, war im Jahr 2005 in Rom selig gesprochen worden.
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