14. August 2012 in Aktuelles
Der neue vatikanische Medienberater Greg Burke hofft, dass es in Sachen Vatileaks schneller vorangehe, als das bei italienischen Gerichten sonst üblich sei.
Würzburg (kath.net/KNA) Der neue vatikanische Medienberater Greg Burke setzt in Sachen Vatileaks auf ein schnelles Gerichtsverfahren. Er hoffe, dass es schneller vorangehe, als das bei italienischen Gerichten üblich sei, sagte der US-Journalist der in Würzburg erscheinenden «Tagespost» (Dienstag). Als Negativ-Beispiel führte er den Prozess gegen die amerikanische Studentin Amanda Knox in Perugia an, der im Herbst 2011 nach vier Jahren zu Ende gegangen sei. «Ein zähes Gerichtsverfahren wäre das letzte, was die Kirche nun braucht.»
Natürlich wollten die Medien aus dem Fall des Kammerdieners Honig saugen, räumte Burke ein. Die Dinge müssten jedoch ins richtige Verhältnis gebracht werden. Auch wenn Vatileaks ein Problem für den Vatikan darstelle, sei Papst Benedikt XVI. entschlossen, es anzupacken. Dabei handle es sich aber um kein «Krebsgeschwür», sondern um einen «verletzten Zeh, der heilen wird», betonte der Journalist. Der Vatikan sei indes gut beraten, den Medien Informationen zukommen zu lassen, damit in den Redaktionen angesichts des Sommerlochs niemand auf die Idee komme, Dinge zu erfinden, nur um zum aktuellen Thema etwas schreiben zu können.
Um das Image des Vatikan zu verbessern, rät Burke dazu, besser auf die Presse einzugehen und zu lernen, wie mit modernen Medien umzugehen sei. Allerdings ließen sich Dinge in einer traditionsreichen Institution nicht im Handumdrehen ändern. Der Fall des Holocaust-Leugners und Traditionalistenbischofs Williamson sei gewissermaßen ein Lehrbeispiel gewesen, wie etwas schieflaufen könne, sagte der Journalist. Seitdem sei aber einiges geschehen. Zu guter Medienarbeit gehöre immer eine gute Planung: «Der Vatikan hat in puncto Öffentlichkeitsarbeit allzu oft nur mangelhaft geplant - und ist damit lange Zeit irgendwie durchgekommen.»
Der Medienberater erinnerte daran, dass die Kirche mit Jesus Christus eine positive und frohe Botschaft habe. Die Welt habe sich jedoch verändert, und auch in der Medienwelt gingen die Uhren anders als früher. «Wir haben es nicht mehr nur mit ein paar Zeitungen zu tun, sondern es gibt jeden Tag rund um die Uhr Nachrichten.» - Das Vatikanische Staatssekretariat hatte im Juni den Vatikan-Korrespondenten des Nachrichtensenders Fox News zum Berater für Kommunikationsstrategien berufen. Zuvor war der 52-jährige Burke für das «Time Magazine» tätig. Der Journalist gehört der katholischen Gemeinschaft «Opus Dei» an.
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