1. Oktober 2012 in Deutschland
Der Erfurter Bischof Joachim Wanke (71) und der Passauer Bischof Wilhelm Schraml (77) gehen in den Ruhestand, wie der Vatikan bekanntgab
Vatikanstadt (kath.net/KNA) Papst Benedikt XVI. hat am Montag den Rücktritt von zwei deutschen Bischöfen angenommen: Der Erfurter Bischof Joachim Wanke (71) und der Passauer Bischof Wilhelm Schraml (77) gehen in den Ruhestand, wie der Vatikan bekanntgab. Bei Wanke handelt es sich um einen vorzeitigen Amtsverzicht vor der vom Kirchenrecht vorgegebenen Altersgrenze von 75 Jahren. Er gab seine «labile gesundheitliche Situation» als Rücktrittsgrund an; ein Diözesanadministrator wird das Bistum kommissarisch leiten. Schraml hatte bereits 2010 sein Rücktrittsgesuch eingereicht.
Schraml war mehr als zehn Jahre Bischof von Passau. Er wurde am 26. Juni 1935 im oberpfälzischen Erbendorf geboren und 1961 zum Priester des Bistums Regensburg geweiht. 1986 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Regensburg, im Dezember 2001 zum Bischof von Passau. In der Deutschen Bischofskonferenz ist Schraml aktuell stellvertretender Vorsitzender der Kommission für Ehe und Familie. Er gehört auch der Kommission für Liturgie an.
Wanke stand mehr als 31 Jahre an der Spitze des heutigen Bistums Erfurt. Er wurde am 4. Mai 1941 in Breslau geboren und wuchs nach der Vertreibung aus Schlesien in Thüringen auf. Er studierte Theologie in Erfurt und wurde dort 1966 von Bischof Hugo Aufderbeck zum Priester geweiht. Mit 39 Jahren wurde er 1980 von Papst Johannes Paul II. zum Weihbischof in Erfurt ernannt. Wenige Wochen später trat Wanke nach dem Tod Aufderbecks dessen Nachfolge als Apostolischer Administrator des Bischöflichen Amts Erfurt-Meiningen an.
Mit der Gründung des Bistums Erfurt 1994 wurde Wanke dessen erster Diözesanbischof. Von 1995 bis 2001 leitete er die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Deutschland, von 1998 bis 2010 die Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz. Als Erfurter Bischof entwickelte und förderte er neue seelsorgliche Angebote auch für Menschen ohne Kirchenzugehörigkeit, die auch bundesweit aufgegriffen wurden.
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