Bayern: Christkind-Briefe der Ratzingers im Papstgeburtshaus

14. Dezember 2012 in Chronik


Der siebenjährige Joseph wünschte sich 1934 "den Volks-Schott, ein grünes Messkleid und ein Herz Jesu"


München (kath.net/KAP) Im Papstgeburtshaus von Marktl am Inn sind derzeit Briefe an das Christkind von den Geschwistern Maria, Georg und Josef Ratzinger (Foto) zu sehen. Unter dem Titel "Licht, das uns leuchtet" will die bis 6. Jänner dauernde Ausstellung einen Einblick in das vorweihnachtliche Leben einer katholischen Familie aus Bayern in den 1930er-Jahren geben. Wie das "Passauer Bistumsblatt" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, stammen die Christkindlbriefe von 1934. Damals lebte die Familie in Aschau am Inn. Bei der Renovierung des Wohnhauses von Papst Benedikt XVI. in Pentling waren die Schriftstücke entdeckt worden.

Für die Schau in Marktl wurde vom Institut Papst Benedikt XVI. in Regensburg ein Faksimile des Originals angefertigt. Auf einem Papierbogen in DIN A4-Größe hatten alle drei Geschwister der Reihe nach auf der Vorder- und Rückseite ihre Wünsche notiert. Der siebenjährige Josef schrieb in sauberer altdeutscher Schrift: "Liebes Christkind! Du schwebst bald auf die Erde hernieder. Du willst den Kindern Freude bereiten. Auch mir willst Du Freude bereiten. Ich wünsche mir den Volks-Schott, ein grünes Messkleid und ein Herz Jesu. Ich will immer brav sein. Schönen Gruß von Joseph Ratzinger." Dazu zeichnete der Zweitklässler einen Tannenzweig mit einer Kerze und einer Kugel.

Den Brief hatte Maria Ratzinger ein Leben lang aufgehoben, wie Ludwig Raischl, Theologischer Leiter des Papstgeburtshaus, auf Anfrage erläutert. Papier sei damals kostbar und teuer gewesen, deshalb hätten sich die Geschwister den Bogen auch geteilt. Die 13-jährige Maria wünschte sich "Das Wunderstädtlein. Ein Buch für weihnachtsfrohe Stuben" mit vielen Bildern. Bruder Georg (10 Jahre alt) erbat die Partitur für ein kirchenmusikalisches Stück und ein weißes Messgewand. Dass beide Buben Messgewänder wollten, hatte laut Raischl damit zu tun, dass es zu dieser Zeit üblich war, zu Hause die Heilige Messe nachzuspielen.

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Foto: Joseph Ratzinger als Kind


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