Vom kleinen Baruch kann man sich dabei führen lassen!

24. Dezember 2012 in Spirituelles


Ein Klartext von Bischof Andreas Laun zum Weihnachtsfest


Salzburg (kath.net)
Wer kennt den „kleinen“ Baruch? Er war einer der sogenannten „kleinen Propheten“. Seine Körpergröße ist unbekannt, aber sicher ist: Der kleine Prophet hätte nur gelächelt, dass wir ihn „klein“ nennen, und in Wirklichkeit war er ein Großer, ein großer „Gottes-Freund und Menschenfreund“, „Gotteskenner“ und auch Kenner des menschlichen Herzens in seinen Höhen und Tiefen, Als solcher wusste er auch gut Bescheid bezüglich der Beziehung Gottes zu uns Menschen und der Menschen zu Gott! Am 2. Adventsonntag dieses Jahres hörten die Katholiken einen der ganz „großen“ Texte dieses „kleinen“ Gotteskenners am Anfang des 5. Kapitels seines Buches:
„Leg ab, Jerusalem, das Kleid deiner Trauer und deines Elends!“ Mit Jerusalem sind natürlich auch wir gemeint, und Baruch kennt das menschliche Herz: Umgeben von Sorgen und Unglücksfällen jeder Art weiß er, wie leicht sich der Mensch in dieses Grau und Dunkel seines Lebens hineinverliert oder, wie er es bildhaft sagt, wie in „ein Kleid“ einhüllt!

Darum sein Zuruf „leg es ab“, das Kleid der Trauer und des Elends, um dann fortzufahren: Bleib nicht unbekleidet, sondern „bekleide dich mit dem Schmuck der Herrlichkeit, die Gott dir für immer verleiht. Leg den Mantel der göttlichen Gerechtigkeit an; setz dir die Krone der Herrlichkeit des Ewigen aufs Haupt!“ Also nicht „denk positiv“, „verwirkliche dich selbst“, „lass deine Gefühle zu“ und „entdecke deine Kreativität“, sondern: Nimm dir den „“Schmuck der Herrlichkeit, die Gott dir für immer verleiht!“ Welche „Herrlichkeit“? Antwort Baruch: „Die Herrlichkeit des Ewigen“! Und Er geht noch weiter: Denn ER, Gott, will damit aller Welt „deinen Glanz“ zeigen! Man ist geneigt zu sagen: Jetzt übertreibt der Prophet aber wirklich, Gott wird sich doch nicht unserer rühmen wollen und mit uns als eine Art „Musterschöpfung“ vor die Öffentlichkeit treten!

Doch, sagt Baruch, denn „Gott gibt dir für immer den Namen: Friede der Gerechtigkeit und Herrlichkeit der Gottesfurcht.“ Es heißt nicht: „Streng dich an, damit du…“, sondern: „Gott gibt dir….“! Und die Folge ist: Durch diese Gabe Gottes kannst Du „unter der Herrlichkeit Gottes sicher dahinziehen“, denn „Gott führt Israel, also uns alle, „heim im Licht Seiner Herrlichkeit!“ Klar bei all dem ist natürlich: „Erbarmen und Gerechtigkeit kommen von Ihm“ und nicht von uns! Advent – Vorbereitung auf Weihnachten! Vom kleinen Baruch kann man sich dabei führen lassen!


© 2012 www.kath.net