Halal und Halali

7. Jänner 2013 in Österreich


Wie fordert man hierzulande politisch korrekt die Todesstrafe? - Ein Gastkommentar von Andreas Unterberger


Wien-Graz (kath.net/ andreas-unterberger.at) Das französische Satiremagazin „Charlie-hebdo“ kündigt ein Comic-Sonderheft „Das Leben Mohammeds“ an. Ganz „halal“ versichern die Herausgeber, diesmal also koran-konform, nachdem sie vor ein paar Monaten mit mohammed-kritischen Karikaturen für Aufregung und Schließungen französischer Botschaften gesorgt haben. Aber so „halal“ kann etwas gar nicht sein, dass nicht schon im Vorfeld zum medialen Halali gegen diese Beleidigung islamischer Gefühle geblasen wird. Ganz anders, wenn jemand zum Halali auf die Richtigen bläst, dann finden das die Medien beinahe ausnahmslos „halal“ und gar nicht weiter berichtenswert.

Professor Richard Parncutt, Musikwissenschafter an der Karl-Franzens-Universität Graz, forderte über die Uni-Website die Todesstrafe für „Klimaleugner“ und für den Papst (weil er Kondome verbietet), kath.net hat berichtet. Die Uni freilich ist auf Weihnachtsferien – nach einer lahmen Aussendung will man sich mit dem Herrn, der seit 1998 dort unterrichtet, erst nach den Ferien auseinandersetzen.

Parcutt hat auf seiner Homepage einen aufschlussreichen Eintrag: „Richard Parncutt has been a member and financial supporter of Amnesty International for 18 years (14 in Austria, previously 4 in the UK). He opposes the death penalty in all cases and without exception.“ (In dem offline genommenen Hinrichtungs-Aufruf durfte man übrigens lesen, für wen die Todesstrafe nicht gelten darf: zum Beispiel für den norwegischen Psychopathen B., wohl weil er kein Klimaleugner, sondern nur ein Massenmörder ist.)

Auf den milden Weihnachtsdruck der Uni postet er nun eine recht lächerliche Entschuldigung an alle, die sich durch seine Klimaleugner-Verurteilung beleidigt fühlen. (Von den Papst-Äußerungen ist in seinem erzwungenen Rückzugs-Manöver freilich keine Rede).
Nun könnte man sagen, da ist ein armer Irrer unterwegs, der Todeslisten veröffentlicht. Schuster bleib bei Deinem Leisten – Musikwissenschafter bei der Musik.

Für die Uni-Gewaltigen war er, wie sie sagen, ohnehin immer schon ein „unguided missile“. Aber halt immer in die richtige Richtung. In die moralisch richtige, gutmenschliche. Schließlich hat er schon früher Polizei, Justiz und Nicht-linke Parteien in Österreich pauschal als rassistisch demaskiert und daher aufgefordert, KPÖ zu wählen. Na, wenn das kein Ausweis ist, an einer österreichischen Universität zu lehren! Gestört hat es nie jemanden. Es war ja so politisch korrekt.

Auch diesmal reicht es gerade für zwei, drei spärliche Berichte mit dem Tenor „kurios“ und dem hämischen Zusatz, dass nur „rechte“ oder „konservative“ Blogs weltweit sich darüber aufregen, aber keine „ernst zu nehmende Zeitung“. So viel mediales Unterspielen dieses Skandals überrascht nicht einmal mehr. Ein Unterschied zu Anti-Islamisten und Nicht-Linken muss ja sein. Die hätten tagelang empörte Schlagzeilen gemacht.

Wer aber so lange bei Amnesty eingezahlt hat, der darf natürlich über den Papst die Todesstrafe verhängen wollen. Und wer erkennt, dass jemand, der vielleicht wissenschaftlich untermauerte Zweifel an der Klimawandel-Hysterie hat, nur ein böser Rechter sein kann, soll doch bitte auch weiterhin ein Universitätsprofessoren-Gehalt beziehen!

Die autonome Grazer Uni hat – wenn sie sich ernst nimmt – nur eine Wahl: Dieser „Professor“ gehört entfernt. Das, was er veröffentlicht, hat nichts mit Freiheit der Wissenschaft, auch nicht mit der allseits geheiligten Political Correctness zu tun, sondern ist abgrundtief dumme Hetzerei. Eine akademische Einrichtung macht sich international nur lächerlich, wenn sie ihn in ihren Reihen behält.

Auch der Wissenschaftsminister wäre aufgerufen, aus dem Urlaubsschlaf zu erwachen und sich mit dem Herrn zu befassen.

Und schließlich wäre für die Herrschaften von Amnesty International der Offenbarungseid fällig. Ihre oftmals so dümmlich-gutmenschlichen Angriffe auf die österreichische Polizei, Justiz und Integrations- sowie Asyl-Politik tun nämlich deswegen besonders weh, weil diese Organisation sich früher verdienstvoll für politische Gefangene und gegen die Todesstrafe eingesetzt hat. Will sie ihre Vergangenheit nicht völlig unglaubwürdig machen, dann muss sie sich rasch und klar von einem Mitglied, das die Todesstrafe fordert, trennen und auch auf sein Geld verzichten.


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