1. Februar 2013 in Weltkirche
Erzbischof Jose Gomez setzt seinen Vorgänger Kardinal Roger Mahony wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen von allen verbliebenen Ämtern ab Außerdem teilt er den Rücktritt seines Weihbischofs mit.
Los Angeles (kath.net/KNA) In einem für die USA beispiellosen Vorgang hat Erzbischof Jose Gomez in Los Angeles seinen Vorgänger Kardinal Roger Mahony (Foto) wegen seines Umgangs mit Missbrauchsfällen von allen verbliebenen Ämtern abgesetzt. Nach US-Medienberichten teilte Gomez am Donnerstag auch den Rücktritt seines Weihbischofs Thomas Curry mit. Laut jetzt veröffentlichten Bistumsakten hatte Curry in den 80er Jahren als Personalbeauftragter gemeinsam mit Mahony pädophile Priester gezielt der staatlichen Strafverfolgung entzogen.
Am Donnerstag hatte das katholische Erzbistum Los Angeles zehntausende Archivunterlagen zu 122 Priestern veröffentlicht, die des Kindesmissbrauchs beschuldigt werden. «Diese Akten sind für mich brutal und schmerzlich zu lesen», schrieb Erzbischof Gomez an die Gläubigen seines Bistums. «Das Verhalten, das in diesen Unterlagen geschildert wird, ist furchtbar traurig und böse.»
Die Publikation der Akten ist Teil einer Vereinbarung zwischen dem Erzbistum und mehr als 550 mutmaßlichen Missbrauchsopfern. Der heute 76-jährige Mahony leitete die Kirche von Los Angeles von 1985 bis 2011. Im Jahr 1991 wurde er zum Kardinal erhoben. Der aus Irland stammende Thomas Curry wurde 1994 zum Bischof geweiht und war seitdem für Santa Barbara bei Los Angeles zuständig.
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