Hagia Sofia könnte bald Moschee werden

2. Februar 2013 in Chronik


Osservatore Romano: Das türkische Parlament prüfe die Umnutzung der Hagia Sophia.


Vatikanstadt (www.kath.net/ KNA)
Die Hagia Sofia in Istanbul, jahrhundertelang der Sitz des griechisch-orthodoxen Patriarchats von Konstantinopel, könnte demnächst wieder in eine Moschee umgewandelt werden. Das türkische Parlament prüfe derzeit, ob das Gebäude, das 1453 Moschee wurde und seit 1935 Museum ist, wieder als islamischer Gebetsort genutzt werden solle, schreibt die Vatikanzeitung „Osservatore Romano“ in ihrer Samstagsausgabe. Ein Bürger aus Anatolien hatte den Antrag gestellt, die frühere Basilika zur „Heiligen Weisheit“ wieder zur Gebetsstätte für Muslime zu machen.

Die Parlamentskommission in Ankara will laut „Osservatore“ zunächst verschiedene Organisationen und Institutionen anhören. Das Blatt verweist auf einen ähnlichen Vorgang in der frühchristlichen Konzilsstadt Nizäa, heute Iznik, 100 Kilometer südöstlich von Istanbul. Dort wird die Basilika, in der im Jahr 787 das siebte ökumenische Konzil stattfand, seit November 2012 wieder als Moschee genutzt. Gegen die Umwandlung der Kirche hatte es heftige Kritik von türkischen Intellektuellen gegeben. Sie hatten dazu geraten, dieses für die Geschichte des Christentums so wichtige Gebäude in ein Museum umzuwandeln - ähnlich wie die Hagia Sofia in Istanbul.

Und auch für ein drittes wichtiges kirchliches Gebäude, für das frühere Studitenkloster in Istanbul, werde die Umwandlung in eine Moschee erörtert, berichtet die vatikanische Tageszeitung. Auch hier war ursprünglich geplant, zumindest die dazugehörende Johannes-der-Täufer-Kirche in ein Museum umzuwandeln. Der Plan sei jedoch fallengelassen worden. Das mehrfach durch Brände und Erdbeben zerstörte Gebäude wurde zuletzt nicht mehr genutzt.

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