22. Februar 2013 in Weltkirche
Die Tabuisierung der Homosexualität in vielen afrikanischen Kulturen habe die Kirche Afrikas vor großen Missbrauchsskandalen bewahrt, sagt Kardinal Peter Turkson. Ein großer Teil der Missbrauchsopfer sind männliche Jugendliche.
Rom (kath.net/jg)
Kardinal Peter Turkson befürchtet keinen großen Missbrauchsskandal in der Kirche Afrikas. Die traditionellen Kulturen Afrikas hätten die Bevölkerung vor diesen Tendenzen bewahrt, sagte der aus Ghana stammende Kurienkardinal in einem Interview mit CNN. Homosexualität beziehungsweise jede Art sexueller Kontakte zwischen Personen des gleichen Geschlechts würden in vielen afrikanischen Kulturen nicht toleriert. Dieses Tabu würde sexuellen Missbrauch durch Priester in einem Ausmaß wie in Europa verhindern, sagte der Kardinal.
In einem Beitrag zum Interview auf der Homepage verwies CNN auf eine Studie der American Psychological Association. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass homosexuelle Männer nicht häufiger Kinder sexuell missbrauchen als heterosexuelle Männer. Bei den Missbräuchen durch Priester ist die Lage etwas anders. In etwa 70 Prozent der Übergriffe auf ältere Kinder und Jugendliche sind die Opfer männlich. In der säkularen Welt sind die Opfer überwiegend weiblich. Das lässt vermuten, dass der Anteil der Täter mit homosexuellen Neigungen innerhalb der Kirche größer ist als im gesamtgesellschaftlichen Durchschnitt.
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