Vatikan-Insider: Kurie muss reformiert werden

1. März 2013 in Weltkirche


George Weigel, bekannt als Biograph von Papst Johannes Paul II., sieht die Reform der römischen Kurie als wichtige Aufgabe für den nächsten Papst. Inkompetenz und Korruption seien weit verbreitet, kritisiert er.


Vatikan (kath.net/CNS/jg)
Eine Reform der Römischen Kurie werde eine der zentralen Aufgaben des nächsten Papstes sein, schreibt George Weigel in seinem neuen Buch 'Evangelical Catholicism'.

Weigel spart nicht mit Kritik an der zentralen Verwaltung der katholischen Kirche. "Die Kurie hat (Papst) Benedikt XVI. nicht selten in Verlegenheit gebracht", schreibt er. Er zeichnet ein düsteres Bild einer ineffizienten Bürokratie, in der Inkompetenz ungesühnt bleibt und zu viele Akteure ihre eigenen Ambitionen im Blick haben und nicht das Wohl der Kirche. Die Zustände seien in den letzten vierzig Jahren nie so schlimm gewesen wie jetzt, schreibt Weigel.

Als Beispiele führt Weigel unter anderem die "Affäre Williamson" an. Niemand habe den Papst vor der Aufhebung der Exkommunikation der Bischöfe der Piusbruderschaft darauf hingewiesen, dass Richard Williamson immer wieder antisemitische Äußerungen von sich gegeben und den Holocaust geleugnet habe.

Die Hauptaufgabe einer Reform bestünde nicht nur darin, Strukturen zu ändern, sondern die Einstellung vieler Mitarbeiter der Kurie. Das bedeute eine personelle Erneuerung der Kurie. Zwar gebe es viele sehr gute Leute, die ihre Arbeit als Dienst an der Kirche sehen und nicht als Stufe auf der Karriereleiter. Allerdings seien diese Personen auf den höheren Ebenen unterrepräsentiert, schreibt Weigel.


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