Kardinal Pell: Italiener haben im Konklave leichten Vorteil

5. März 2013 in Aktuelles


Nach Ansicht des australischen Kardinals George Pell ist es nicht unwahrscheinlich, dass der kommende Papst ein Italiener sein wird


Rom (kath.net/KNA) Aus Sicht des australischen Kardinals George Pell ist es nicht unwahrscheinlich, dass der kommende Papst ein Italiener sein wird. «Ich denke, dass die kompetenten italienischen Kandidaten einen leichten Vorteil im Konklave haben», sagte der Erzbischof von Sydney der Tageszeitung «La Stampa» (Dienstag). Er selbst halte es auch nicht für gut, die Kirche über allzu lange Zeit ohne einen italienischen Papst zu lassen, der ja auch Bischof von Rom sei. «Aber ich schließe einen ausländischen Papst nicht aus und wäre nicht überrascht, wenn in den nächsten 50 bis 100 Jahren mehrere südamerikanische Päpste gewählt würden», so Pell, der auch Dekan des Konklaves ist.

Der Kardinal warnte davor, einen zu jungen oder zu alten Mann zum Nachfolger von Benedikt XVI. zu erheben. «Für mich ist es unwahrscheinlich, dass ich jemanden wähle, der 77 Jahre oder älter ist.» Wünschenswert sei ein Papstwechsel nach 10 bis 20 Jahren. Das künftige Kirchenoberhaupt müsse ein Mann des Gebets sein, aber auch besondere Qualitäten als Planer, Stratege und Entscheider mitbringen. Zu einer möglichen Kurienreform sagte Pell, das Personal der Kirchenspitze sei ein entscheidender Faktor. Die Reform der Kurie nach dem «Vatileaks»-Skandal hänge vom Willen und den Fähigkeiten des neuen Papstes ab. Den Problemen, die im Skandal um die veröffentlichten vatikanischen Geheimpapiere zutage getreten seien, müsse man sich stellen.

«Ich denke nicht, dass wir einen Meister vom Kaliber eines Benedikt oder eines Johannes Paul II. finden werden», so der Kardinal weiter. Wenn man ihn fände, wäre es eine angenehme Überraschung. Auf die Frage, ob es ein langes Konklave wird, meinte der Australier: «Nein, wirklich nicht.»

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