11. März 2013 in Aktuelles
Warum die Kirche das ungeheuer archaische Zeichen des weißen Rauches benutzt, erläuterte Paul Badde, Vatikanist der Welt und Historiker, während einer EWTN-Livesendung
Vatikan (kath.net/EWTN/pl) Die Tradition des weißen Rauches, mit dem die zum Konklave versammelten Kardinäle die Wahl eines neuen Papstes anzeigen, sei ein ungeheuer archaisches Zeichen. Man könnte ja leicht eine Leuchtschrift vorne am Petersdom vorbeigehen lassen: Der neue Papst ist gewählt. Darauf wies der Vatikanist der Welt, Paul Badde, während einer EWTN-Livesendung vor dem Konklave hin. Der Historiker und Buchautor erläuterte weiter, dieser Rauch komme im Grunde aus der Tiefe der Geschichte und erinnere auch an die Feuersäule, der die Israeliten durch die Wüste geführt hat. Damit sei der Rauch ein sehr archaisches Zeichen, so archaisch wie die Kirche selbst. Denn der Vatikan sei ja keine Erfindung von heute, auch kein Zusammenschluss von Kardinälen, die eine Firma gegründet haben. Der Rauch symbolisiere, dass hier ganz stark in die Tiefe zurückgehe.
Außerdem wies Badde auf den Obelisken auf dem Petersplatz hin, der schon in der Nähe seines jetzigen Standortes gestanden hatte, als der erste Papst hier gekreuzigt wurde. Als Petrus starb, hat er diesen Obelisken gesehen, erinnerte der Historiker. Wenn der neue Papst da vorn aus der Loggia über dem Petersplatz zum ersten Mal an die Öffentlichkeit tritt, dann schaut er auf den Obelisken wie durch die Jahrtausende auf einen Stein, auf den Petrus geschaut hat, als er starb. Im Grunde sieht er auch schon seinem Schicksal in die Augen. Das ist eben Kirche, das ist Identität und Kontinuität.
kathTube-Kurzvideo: Paul Badde - Was wird der neue Papst als erstes sehen, wenn er auf die Logia des Petersdoms tritt?
© 2013 www.kath.net