20. März 2013 in Aktuelles
Münchner Kardinal: Jeder Priester und Bischof müsse «sich in seinem Lebensstil überprüfen, ob er dem entspricht, was er im Geist des Evangeliums verantworten kann».
München (kath.net/KNA) Der Münchner Kardinal Reinhard Marx sieht im bescheidenen Auftreten von Papst Franziskus eine «heilsame Einladung, sich selber in Frage zu stellen». Dies gelte «für uns alle in den reichen Gesellschaften der westlichen Welt», sagte Marx dem «Münchner Merkur» (Mittwoch). Jeder Priester und Bischof müsse «sich in seinem Lebensstil überprüfen, ob er dem entspricht, was er im Geist des Evangeliums verantworten kann». Die Kardinäle hätten im Vorkonklave den Wunsch nach einer «Besinnung auf das Wesentliche» geäußert.
Auf die Frage, ob er jetzt aus seinem Palais ausziehe, antwortete Marx, das Gebäude gehöre dem Freistaat Bayern und sei dem Münchner Erzbischof seit 200 Jahren als Dienstsitz zugewiesen. Der größte Teil werde dienstlich genutzt. «Ich bewohne persönlich eine Drei-Zimmer-Wohnung. Ich denke, das kann so bleiben.»
Marx hat Jorge Mario Bergoglio nach eigenen Worten erst kurz vor seiner Wahl zum Papst persönlich kennengelernt. Sie hätten sich im Vorkonklave «erstmals die Hand gegeben und ein paar Worte gewechselt». In Rom herrsche nun Aufbruchsstimmung, auch wenn der Papst die katholische Kirche nicht neu erfinden werde.
Als «dringlich» bezeichnete der Münchner Kardinal die Erneuerung der Kurie. «Ein neues Vertrauen muss da sein - sowohl innerhalb der Kurie als auch in der Beziehung zwischen den Bischöfen und der Kurie.» Da werde «sicher ein großer Schritt notwendig sein». Er, Marx, gehe davon aus, dass der Papst dabei auch die Unterstützung der Kardinäle benötigen werde. Wichtig sei, dass in den nächsten Monaten «in den wesentlichen Personalentscheidungen» die richtigen Leute an die richtige Stelle kämen.
Amtseinführung von Papst Franziskus. Die Messe und die Begegnungen mit den Menschen in voller Länge (mit deutsch. Übersetzung)
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