26. März 2013 in Buchtipp
Bergoglio hatte viel bewegt in seinem Land, ja sogar in ganz Lateinamerika, sagt Radio Vatikan-Redakteur Mario Galgano im kath.net-Interview anlässlich seines Buches über Papst Franziskus. Von Petra Lorleberg
Vatikan (kath.net/pl) Als Erzbischof von Buenos Aires und Vorsitzender der argentinischen Bischofskonferenz hat er in den letzten Jahren viel bewegt in seinem Land, ja sogar in ganz Lateinamerika. Das sagt Mario Galgano, Redakteur von Radio Vatikan, ein im Rom lebender Schweizer, über Papst Franziskus. In Kürze wird ein Porträt aus seiner Feder über den lateinamerikanischen Papst erscheinen. Im kath.net-Interview erläutert Galgano auch, dass sich lateinamerikanische Katholiken eine katholische Kirche wünschten, die mutig und fröhlich die Frohe Botschaft verkündet. Das sollten auch wir deutschsprachigen Gläubigen machen. Denn wir sind keine Miesepeter, sondern Verkünder einer schönen und vor allem positiven Nachricht, die wir von Jesus Christus bekommen haben.
kath.net: Was waren Ihre ersten Eindrücke gewesen, als Sie erfuhren, wer unser neuer Papst ist?
Mario Galgano: Ich war überrascht, dass die 115 wahlberechtigen Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle den Erzbischof von Buenos Aires und Jesuitenpater Jorge Mario Bergoglio zum Nachfolger Benedikts gewählt haben.
Froh war ich darüber, dass die sogenannten Vatikan-Experten unrecht hatten, und zwar nicht weil die viel zitierten Favoriten ungeeignet wären, sondern weil ein Konklave nicht von Medien und Journalisten gesteuert wird.
Positiv fand ich die Namenswahl. Der heilige Franziskus von Assisi ist auch heute noch - nach so vielen Jahrhunderten - ein Vorbild für die Menschen unserer Zeit. Damit hat Papst Franziskus ein starkes Zeichen gesetzt.
kath.net: Mit welchen Zielsetzungen haben Sie Ihr Portrait von Papst Franziskus geschrieben?
Galgano: Jorge Mario Kardinal Bergoglio war zwar beim Konklave 2005 ein - zwar im Nachhinein - viel zitierter Favorit gewesen, doch ehrlich gesagt kannten ihn bis vor seiner jetzigen Wahl nur die Wenigsten.
Als Erzbischof von Buenos Aires und Vorsitzender der argentinischen Bischofskonferenz hat er aber in den letzten Jahren viel bewegt in seinem Land, ja sogar in ganz Lateinamerika. Das zeigt einmal mehr, wie eurozentrisch wir denken.
kath.net: Die katholische Kirche sei derzeit in spürbarer Aufbruchsstimmung, so liest man aktuell immer wieder. Welche Chancen sehen Sie im neuen Pontifikat im Hinblick auf Lateinamerika und auf die Weltkirche? Was wird dieser Papst Ihrer Einschätzung nach uns Deutschsprachigen ins Stammbuch schreiben wollen?
Galgano: Lateinamerikanische Katholiken vermitteln jede Woche bei Generalaudienzen und beim Angelusgebet viel Freude im Vatikan. Sie wünschen sich eine katholische Kirche, die mutig und fröhlich die Frohe Botschaft verkündet.
Das sollten auch wir deutschsprachigen Gläubigen machen. Wir sind keine Miesepeter sondern Verkünder einer schönen und vor allem positiven Nachricht, die wir von Jesus Christus bekommen haben.
Das hat schon Papst Benedikt XVI. gemacht, aber auf eine - sagen wir mal - "deutsche Art und Weise" und zwar eher rational-reflektiv.
Papst Franziskus macht das nun auf eine spontan-emotionale Art. Beides ist richtig und wichtig.
kath.net: Herr Galgano, Sie sind Verfasser des Buches 100 Irrtümer über Benedikt XVI.". Vermuten Sie, dass Sie - trotz des ersten Jubels seitens der säkularen Presse - bald den Fortsetzungsband 100 Irrtümer über Franziskus" schreiben können?
Galgano: Ja, auch bei Papst Franziskus gibt es viele Vorurteile und falsche Einschätzungen. Ich wünschte, "Irrtümer-Bücher" wären obsolet. Leider ist das nicht der Fall.
Die Aufgabe eines guten Journalisten - aber auch eines guten Christen - ist es für die Wahrheit einzustehen und diese zu verteidigen.
kath.net-Buchtipp:
Franziskus. Der Papst vom anderen Ende der Welt. Ein Portrait
Von Mario Galgano
Sankt Ulrich Verlag, April 2013
ISBN: 978-3-86744-245-9
Pappband, 88 Seiten
Preis: 10.50
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