Papst feiert Gründonnerstagsmesse mit jugendlichen Gefangenen

28. März 2013 in Aktuelles


Während der Messe wusch und küsste er zwölf jungen Gefangenen unterschiedlicher Nationalität und Glaubensrichtungen die Füße. Unter ihnen waren auch zwei Mädchen


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Mit jugendlichen Strafgefangenen hat Papst Franziskus seinen ersten Gründonnerstagsgottesdienst gefeiert. Statt in die Lateranbasilika, die traditionelle Bischofskirche des römischen Papstes, begab er sich am Donnerstagnachmittag in die Jugendvollzugsanstalt «Casal del Marmo» im Nordwesten Roms. Dort hielt er mit 49 jungen Häftlingen - 38 Männern und 11 Frauen - das Gedenken an das Letzte Abendmahl Jesu.

Während der Messe wusch und küsste er zwölf jungen Gefangenen unterschiedlicher Nationalität und Glaubensrichtungen die Füße. Unter ihnen waren auch zwei Mädchen, eine katholische Italienerin und eine muslimische Bosnierin. Die Geste soll an die Fußwaschung Jesu an seinen Aposteln beim Letzten Abendmahl erinnern. Bei der Eucharistiefeier umarmte der Papst die zwölf Jugendlichen zum Friedensgruß. Die Kommunion teilte er persönlich aus.

In einer kurzen Ansprache sagte Franziskus, wer höher stehe, müsse anderen dienen. «Anderen die Füße zu waschen bedeutet, ihnen einen Dienst zu erweisen». Dahinter stehe der Auftrag, sich gegenseitig zu helfen. «Das hat Jesus uns gelehrt, und das tue ich jetzt als meine Pflicht, und ich tue es von Herzen», sagte der Papst. Fernsehaufnahmen waren mit Rücksicht auf die Privatsphäre der Jugendlichen nicht zugelassen. Radio Vatikan übertrug die Feier in seinem Hörfunkprogramm.

An der Messe nahm auch Italiens Justizministerin Paola Severino teil. Nach dem Gottesdienst gab es eine kurze Begegnung zwischen dem Papst und den jungen Häftlingen. Als Geschenk überreichten sie ihm ein Holzkreuz und eine Betbank, die sie in der anstaltseigenen Tischlerei gefertigt hatten. Franziskus revanchierte sich bei jedem mit Ostereiern und je einer «Colomba», dem italienischen Ostergebäck in Taubenform. Den Jugendlichen sagte der Papst: «Lasst euch nicht die Hoffnung rauben. Kapiert? Lasst euch die Hoffnung nicht rauben!»



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