2. April 2013 in Weltkirche
Der 12-jährige koptischer Junge wurde nach dem Sonntagsgottesdienst von Bewaffneten entführt. Vier Maskierte haben den Jungen vor der Kirche in ein Auto gezerrt und sind mit ihm geflüchtet
Kairo (kath.net/KNA) In Ägypten ist ein 12-jähriger koptischer Junge nach dem Sonntagsgottesdienst von Bewaffneten entführt worden. Vier Maskierte hätten den Jungen vor der Kirche in der nordägyptischen Stadt Shubra El-Kheima in einen Wagen gezerrt und seien mit ihm geflüchtet, berichtete die Zeitung «Al-Masry Al-Youm» (Onlineausgabe Sonntag). Während des Überfalls hätten die Täter mehrere Schüsse auf die Kirche abgegeben. Es sei aber niemand verletzt worden. Die Kidnapper forderten ein Lösegeld von umgerechnet 228.000 Euro.
Nach Einschätzung der Polizei hat die Geiselnahme keinen religiösen Hintergrund und steht in keinem Zusammenhang mit früheren Zusammenstößen zwischen Muslimen und Kopten in der Region. Hingegen sagte der Priester der koptischen Gemeinde laut der Zeitung, auch wenn es sich um eine Erpressung handle, habe sie eine gefährliche religiöse Dimension.
In Ägypten kam es seit dem Umsturz vor zwei Jahren wiederholt zu Konflikten zwischen muslimischen und koptischen Gemeinschaften. Die koptischen Christen bilden die größte religiöse Minderheit im mehrheitlich muslimischen Ägypten. Ihr Anteil unter den 80 Millionen Bürgern wird mit fünf bis zwölf Millionen angegeben.
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