10. April 2013 in Chronik
Es war, wie wenn ein Flugzeug abhebt, der Beginn eines Abenteuers, so beschreibt Kurienkardinal Tauran, wie er das Habemus Papam gesprochen und den neuen Papst vorgestellt hat
Vatikan (kath.net/pl) Was für eine Erfahrung! Das sagte der französische Kurienkardinal Jean-Louis Tauran im Rückblick darauf, dass er von der Loggia des Petersdoms aus das Habemus Papam gesprochen und den Menschen auf dem Petersplatz und über die öffentlichen Medien den Menschen auf der ganzen Welt den Namen des neuen Papstes genannt hatte. Während der an Parkinsonerkrankung leidende Kardinalprotodiakon auf dem Mittelbalkon stand, habe ihn die Überraschung der Menschen über den Namen [Kardinal Bergoglio] beschäftigt. Da Bergoglio nicht zu den papabili gezählt worden war, wusste ich, dass sie überrascht sein werden. Als er dann kam und mit Guten Abend anfing, hörten die Menschen die Worte, die sie hören wollten. Der Moment auf der Loggia war wie wenn ein Flugzeug abhebt, der Beginn eines Abenteuers.
Die Frage des Interviewers, ob er das Habemus Papam nicht vor einem Spiegel geübt oder ob er vorher davon geträumt habe, beantwortete er mit Nein. Er habe sich nicht auf das Habemus papam vorbereitet, sondern auf das Konklave, denn das Konklave sei nicht wie der Wahlkampf für ein Parlament, sondern ein spirituelles Treffen. Bedenken Sie, dass das Konklave eine besondere liturgische Feier ist, von morgens bis abends. Es ist eine geistliche Erfahrung. Es war für mich sehr tief. Es ist der Ausdruck der Einzigartigkeit der katholischen Kirche. Man kann den Reichtum des kirchlichen Lebens fühlen, ebenso, dass die positiven Aspekte größer sind als die negativen.
Foto Kardinal Tauran beim Habemus Papam: (c) Osservatore Romano
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