16. April 2013 in Weltkirche
Spitzenvertreter der römischen Kurie müssten regelmäßigeren Zugang zum Papst haben - Ein Mitglied der Kardinalskommission kritisiert eine mangelnde Internationalisierung der Kurie
Vatikanstadt (kath.net/KNA) Die Leitung der Weltkirche muss nach Auffassung des Sekretärs der neu errichteten Kardinalskommission für eine Kurienreform, dem Bischof von Albano, Marcello Semeraro, kollegialer ausgeübt werden. Die Leiter der vatikanischen Kongregationen müssten gegenüber dem Staatssekretariat wie früher wieder eine größere Eigenständigkeit erhalten, forderte Semeraro am Montag in einem Interview der italienischen Tageszeitung «Corriere della Sera». Zugleich müssten Spitzenvertreter der römischen Kurie regelmäßigeren Zugang zum Papst haben.
Semeraro teilte zudem mit, dass die ersten Reformvorschläge schon bei ihm eingegangen seien. In der gleichen Ausgabe des «Corriere della Sera» kritisiert ein Mitglied der Kardinalskommission eine mangelnde Internationalisierung der Kurie. Es gebe mehr als 40 europäische Bischöfe, die unter dem Papst für die Leitung der Kirche zuständig seien, jedoch nur 12 oder 13 aus anderen Regionen, zitiert das Blatt den chilenischen Kardinal Francisco Javier Errazuriz. Das müsse überdacht werden.
Franziskus hatte am Samstag acht Kardinäle beauftragt, Vorschläge für eine Kurienreform zu erarbeiten, unter ihnen auch der Münchener Kardinal Reinhard Marx. Zudem sollen sie ihn in der Leitung der Weltkirche beraten.
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