10. Mai 2013 in Weltkirche
In einigen Landesteilen gilt bereits die islamische Gesetzgebung
Kelkheim (kath.net/idea) In Syrien nehmen rein religiös motivierte Übergriffe zu. Nach Informationen des Hilfswerks Open Doors (Kelkheim bei Frankfurt am Main) haben Christen in mehreren Regionen keinen Ansprechpartner mehr, um Gewaltakte gegen sie anzuzeigen. In einigen Bereichen der Städte Homs und Aleppo hätten Islamisten bereits die islamische Gesetzgebung, die Scharia, durchgesetzt. Christen würden als Unterstützer von Staatschef Baschar al-Assad und Ungläubige gelten. Ein Pastor aus Tartus beschreibe die Bedrohung mit den Worten: Wir sollen akzeptieren, dass wir Bürger zweiter Klasse sind oder zum Islam konvertieren. Christen würden überall mit aggressiven Drohungen und Gewalt aufgefordert, das Land zu verlassen. Christliche Frauen befürchteten sexuelle Übergriffe. Sowohl die Rebellen als auch die Regierungstruppen verlangten von den Christen Unterstützung. Andernfalls drohten ihnen harte Konsequenzen.
Eine neutrale Haltung ist unmöglich
Weil eine neutrale Haltung unmöglich sei, wählten viele Christen die Flucht, so das Hilfswerk. Doch auch in den Flüchtlingslagern gerieten die Christen zwischen die Fronten und würden wegen ihrer friedfertigen Haltung unterdrückt und ausgenutzt. Dennoch bemühten sie sich vielfach um eine geistliche Sicht. Sie wollten Gottes Liebe und Wort weitergeben und sich dadurch auf ein Syrien nach Assad vorbereiten. Kraft schöpften sie aus dem Gebet. Open Doors zufolge finden am 11. Mai an vielen Orten in Syrien Gebetstreffen statt, denen sich die weltweite Christenheit anschließen sollte.
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