US-Bischöfe verurteilen Klon-Versuch mit menschlichen Embryonen

16. Mai 2013 in Weltkirche


In deutlicher Stellungnahme wendet sich die US-amerikanische Bischofskonferenz gegen das Klonen menschlicher Embryonen und kommentierte die gelungene Klonierung eines menschlichen Embryos als „zutiefst beunruhigend“


Washington (kath.net/KNA) Die US-amerikanische katholische Bischofskonferenz hat die Nachricht über die gelungene Klonierung eines menschlichen Embryos als «zutiefst beunruhigend» kommentiert. Auch wenn diese Methode der Forschung dienen solle, werde sie zweifellos von denen aufgegriffen, die einmal geklonte Kinder herstellen wollten, warnte das Komitee der Bischöfe für Lebensschutz in einer am Mittwoch in Washington veröffentlichten Stellungnahme. «Ein technischer Fortschritt im Klonen von Menschen ist kein Fortschritt für die Menschheit, sondern das Gegenteil», erklärte der Vorsitzende des Komitees, der Bostoner Kardinal Sean O'Malley.

Unabhängig von dem verfolgten Ziel behandle das Klonen «menschliche Wesen als Produkte, maßgefertigt nach den Wünschen anderer Leute», so die Bischöfe. Dies widerspreche der «moralischen Verantwortung, jedes Mitglied der Menschheitsfamilie als einzigartiges Geschenk Gottes zu behandeln, als eine Person mit eigener Würde».

Die Forschungen des Wissenschaftlerteams an der Health & Science University in Oregon seien auf mehreren Ebenen bedenklich. So seien mehr als 120 Embryonen erzeugt und „zerstört“ worden, um sechs Stammzelllinien herzustellen. Die Gewinnung der benötigten Eizellen habe «gesunde Frauen Prozeduren unterzogen, die deren Gesundheit und Fruchtbarkeit aufs Spiel setzten». Das von den Wissenschaftlern angegebene Ziel, genetisch passende Stammzellen für Forschung und mögliche Therapien zu erhalten, sei bereits durch andere Methoden «ohne diese schweren moralischen Mängel» erreichbar, so die Bischofskonferenz.

Am Mittwoch hatten Forscher der Health & Science University einen Durchbruch bei der Gewinnung von Stammzellen aus einem künstlich hergestellten menschlichen Embryo gemeldet. Dafür waren Zellkerne aus Hautzellen von Erwachsenen in weibliche Eizellen verpflanzt worden. Die Biochemiker betonten, sie hätten keine auf natürlichem Weg befruchteten Eizellen verwendet. Zudem könne mit dieser Technik kaum ein lebensfähiges Individuum erzeugt werden. Von der Methode erhoffen sich die Forscher in Zukunft die Produktion von Körpergewebe, mit dem sich möglicherweise Krankheiten wie Parkinson oder Multiple Sklerose heilen lassen.

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