28. Mai 2013 in Weltkirche
Kurienkardinal Kurt Koch geht davon aus, dass Papst Franziskus den ökumenischen Dialog zur den Pfingstkirchen hin ausweiten wird, da er diese evangelikalen Bewegungen sehr gut kenne
Ochsenhausen (kath.net/KNA) Eine Ausweitung des ökumenischen Dialogs hin zu den Pfingstkirchen erwartet der Präsident des Päpstlichen Einheitsrats, Kardinal Kurt Koch (Foto), von Papst Franziskus. Dieser kenne aus seiner Arbeit in Buenos Aires die gerade in Lateinamerika stark wachsenden evangelikalen Bewegungen sehr genau. Weltweit sei die Entwicklung der Pfingstkirchen eine große Herausforderung für die katholische Kirche, weil sie theologisch neue Fragen stellten, sagte Koch am Wochenende im oberschwäbischen Ochsenhausen.
Der aus der Schweiz stammende Kardinal äußerte sich am Rande einer Veranstaltung der ökumenischen Initiative «Unita dei Cristiani». Insgesamt rechnet Koch ökumenisch in den nächsten Jahren indes nicht mit «revolutionären Entwicklungen». Der Kardinal sprach aber die Erwartung aus, dass es zwischen Protestanten und Katholiken gemeinsame Erklärungen zu den theologisch umstrittenen Fragen von Kirche und Amt geben werde. Er wisse aber nicht, ob er das «noch auf Erden oder schon im Himmel» erleben werde.
Koch geht ebenso wie sein Vorgänger in Rom, der emeritierte deutsche Kurienkardinal Walter Kasper, davon aus, dass es unter Franziskus zu Änderungen in den Strukturen des Vatikans kommen werde. Koch und Kasper äußerten übereinstimmend die Hoffnung, dass sich die Kommunikation zwischen den einzelnen römischen Behörden künftig verbessern werde. Die Zusammenarbeit sei bislang zu kurz gekommen, so Kasper. Er geht davon aus, dass es «vor oder nach der Sommerpause gewisse Veränderungen» geben werde. Nach Einschätzung von Koch sind im Vatikan mit möglichen Erneuerungen «mehr Hoffnung als Angst» verbunden.
Kurienkardinal Kurt Koch predigt für die Gruppe der kath.net-Leserreise Oktober 2012 Rom
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Foto Kardinal Koch: (c) kath.net/Petra Lorleberg
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