2. Juni 2013 in Weltkirche
Fast jeder zweite Chinese bezeichnet sich als Atheist auch weltweit nimmt deren Zahl zu Studie: Es ist interessant, dass die Religiosität zurückgeht, während der Wohlstand der Einzelnen weltweit steigt
Washington (kath.net/idea) China ist das Land weltweit, in dem sich die meisten Menschen als Atheisten bezeichnen. Das ist das Ergebnis einer US-amerikanischen Umfrage mit dem Titel Weltweiter Index zu Religion und Atheismus. Befragt wurden 50.000 Menschen in 40 Ländern, ob sie sich selbst als religiös, nicht religiös oder überzeugte Atheisten verstehen; dabei war es unerheblich, ob sie regelmäßig an Gottesdiensten teilnehmen oder nicht. Während sich weltweit durchschnittlich nur 13 Prozent als Gottesleugner bezeichneten, war es in China mit 47 Prozent fast jeder Zweite. Der hohe Anteil ist der Studie zufolge auf die politische Entwicklung der kommunistisch regierten Volksrepublik zurückzuführen, die 1949 als atheistischer Staat gegründet wurde.
Offiziell herrscht seit den achtziger Jahren in China Religionsfreiheit. Der kommunistischen Führung seien religiöse Gemeinschaften aber nach wie vor suspekt, berichtet die Internet-Zeitung Christian Post (Washington).
Trotzdem seien in den vergangenen Jahren besonders die illegalen Hauskirchen stark gewachsen. Schätzungen zufolge halten sich zehn Millionen Katholiken und bis zu 70 Millionen Protestanten zu diesen Gemeinden, während die staatlich anerkannte Drei-Selbst-Kirchenbewegung maximal 20 Millionen Mitglieder zählt.
Außer in China bezeichnen sich auch in Japan mit 31 Prozent überdurchschnittlich viele Menschen selbst als Atheisten, gefolgt von Tschechien, Frankreich, Südkorea, Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Island, Australien und Irland. Selbst in Saudi-Arabien gaben fünf Prozent der Bevölkerung an, sie seien Atheisten und das, obwohl Atheismus in dem islamischen Land als Straftat gilt.
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung bezeichnet sich als religiös
Weltweit machen die Menschen, die sich selbst als religiös verstehen, 59 Prozent der etwa sieben Milliarden Erdenbewohner aus, also mehr als die Hälfte. 23 Prozent bezeichnen sich als nicht religiös. Die zehn Länder mit dem größten Anteil religiöser Menschen sind Ghana, Nigeria, Armenien, die Fidschi-Inseln, Mazedonien, Rumänien, der Irak, Kenia, Peru und Brasilien. In folgenden Staaten ging der Anteil der religiösen Bürger seit 2005 am deutlichsten zurück: in Vietnam, Irland, der Schweiz, Frankreich, Südafrika, Island, Ecuador, den USA, Kanada und Österreich.
Gaben in den USA etwa 2005 noch 73 Prozent an, religiös zu sein, waren es 2012 nur noch 60 Prozent.
Weltweit sank der Anteil der religiösen Menschen in diesem Zeitraum um neun Prozent, während der Anteil der Atheisten um drei Prozent stieg. Es ist interessant, dass die Religiosität zurückgeht, während der Wohlstand der Einzelnen weltweit steigt, heißt es dazu in der Studie.
Als Faustformel könne gelten: Je reicher jemand in seinem Land ist, desto weniger wahrscheinlich ist es, dass er sich selbst als religiös bezeichnet.
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