18. Juni 2013 in Aktuelles
Kardinal Stanislaw Dziwisz, früherer Sekretär von Johannes Paul II.: «Es wurde nicht nur ein Wunder anerkannt, sondern viele.». Die Festlegung des Zeitpunkts liege nun bei Papst Franziskus, doch werde dieser «die Geduld nicht überstrapazieren»
Krakau (kath.net/KNA) Die Anzeichen für eine baldige Heiligsprechung von Papst Johannes Paul II. (1978-2005) verdichten sich. Sein ehemaliger Sekretär, der heutige Kardinal Stanislaw Dziwisz, sagte am Dienstag in Krakau, die Formalitäten für die Anerkennung als Heiliger seien abgeschlossen. Die Festlegung des Zeitpunkts liege nun bei Papst Franziskus. Dieser werde «die Geduld nicht überstrapazieren», so Dziwisz.
Bereits vor wenigen Tagen hatte der Kardinal gesagt, es gebe Hoffnung, dass die Heiligsprechung schon im Oktober stattfinde. Das hierfür erforderliche Verfahren laufe «ohne Vorbehalt». Eine Bestätigung aus dem Vatikan gab es bislang nicht.
Für die Heiligsprechung muss ebenso wie für die am 1. Mai 2011 erfolgte Seligsprechung ein auf Fürsprache von Johannes Paul II. gewirktes Wunder nachgewiesen werden; dieses muss nach der Seligsprechung geschehen sein. Dziwisz hatte bereits am vergangenen Freitag gesagt: «Es wurde nicht nur ein Wunder anerkannt, sondern viele.»
Der Bericht der Ärzte muss nun von einer Theologenkommission der Heiligsprechungskongregation geprüft werden. Anschließend werden die Unterlagen des Verfahrens dem Kardinalsrat und dem Papst zur Entscheidung vorgelegt. Heiligsprechungen erfolgten in den vergangenen Jahren stets im Oktober.
Papst Johannes Paul II. war 2011 von seinem Nachfolger Benedikt XVI. (2005-2013) seliggesprochen worden. Es war das kürzeste Seligsprechungsverfahren der Neuzeit. Damals war die unerklärliche Heilung einer französischen Ordensfrau von der Parkinson-Krankheit als Wunder anerkannt worden. Johannes Paul II. war am 2. April 2005 im Alter von fast 85 Jahren gestorben. Sein 26-jähriges Pontifikat war das zweitlängste der Kirchengeschichte.
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