20. Juni 2013 in Aktuelles
Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz Zollitsch würdigt die ersten 100 Tage von Papst Franziskus: er macht uns nahezu täglich deutlich, worum es ihm geht: Dem Glauben verpflichtet!
Bonn (kath.net/dbk) Anlässlich der ersten 100 Tage Amtszeit von Papst Franziskus erklärt der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Dr. Robert Zollitsch:
Die Kirche in Deutschland freut sich über das Pontifikat von Papst Franziskus. Seine Botschaft öffnet die Herzen der Menschen. In kürzester Zeit hat Papst Franziskus Gläubige wie auch Menschen, die der Kirche fern stehen, mit seinen Worten und Gesten erreicht. Mit dem Papst aus Argentinien ist die Weltkirche ein Stück stärker in unser Blickfeld geraten. Das tut gerade der Kirche in Europa und uns in Deutschland gut.
Papst Franziskus macht uns nahezu täglich deutlich, worum es ihm geht: Dem Glauben verpflichtet! Das drückt er in zahlreichen Reden und Begegnungen aus, gerade dann, wenn er uns eindringlich auffordert, bis an die Ränder der Gesellschaft zu gehen. Seine Bekräftigung der Option für die Armen, seine Aufforderung, die Schöpfung zu bewahren, und vor allem seine Bitte, für ihn zu beten, zeigen, wie sehr Papst Franziskus sich bei den Gläubigen und Menschen guten Willens für einen lebendigen Glauben stark macht. In den ersten 100 Tagen hat Papst Franziskus ganz in Kontinuität zu seinem Vorgänger, Papst Benedikt XVI., betont, wie sehr die Frage nach Gott gerade von uns Christen mit allem Nachdruck in der gegenwärtigen Gesellschaft gestellt werden soll. Es ist ein überzeugendes Zeichen der Communio, dass sich der Heilige Vater in so vielen gerade auch theologischen Anliegen in großer Kontinuität zu seinem Vorgänger bewegt. Die Ankündigung einer Enzyklika der vier Hände gehört dazu ebenso wie das Bemühen von Papst Franziskus, den Dialog mit den Weltreligionen, den christlichen Kirchen und Konfessionen und den politisch Verantwortlichen zu suchen.
Immer wieder wird gefragt, welches Programm der neue Papst mitbringe. Wir dürfen den Heiligen Vater nicht mit unseren Erwartungen oder mit den Erwartungen der Öffentlichkeit überfrachten. Papst Franziskus hat sein Programm in den wenigen Worten ausgedrückt, als er gerade gewählt von der Loggia des Petersdoms zu den Gläubigen sprach: Jetzt beginnen wir diesen Weg Bischof und Volk , den Weg der Kirche von Rom, die den Vorsitz in der Liebe führt gegenüber allen Kirchen; einen Weg der Geschwisterlichkeit, der Liebe, des gegenseitigen Vertrauens. Diesem Programm ist Papst Franziskus in den ersten 100 Tagen treu geblieben. Dafür sind wir ihm als Kirche in Deutschland dankbar.
Dem Glauben verpflichtet: Wir dürfen uns auf noch viele Glaubenszeugnisse von Papst Franziskus freuen. Dazu zählt sicherlich auch seine erste Auslandsreise, die ihn zum Weltjugendtag nach Brasilien führen wird. Papst Franziskus zeigt uns wie Papst Benedikt XVI. die Schönheit des Glaubens. Beide Päpste sind eine Ermutigung für den Weg der Kirche im dritten Jahrtausend.
Foto Erzbischof Zollitsch: (c) Erzbistum Freiburg/Andreas Gerhardt
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