Ökumene: Lehmann sieht zunehmenden Dissens in ethischen Fragen

3. Juli 2013 in Deutschland


Mainzer Kardinal warnt nach EKD-Orientierungshilfe vor Dissens in Fragen von Ehe und Familie, in der Embryonen- bzw. Stammzellforschung, aber auch in der Sterbehilfe


Mainz (kath.net/KNA/red) Wachsende Gegensätze in ethischen Fragen zwischen den katholischen und der evangelischen Christen beklagt der Mainzer Kardinal Karl Lehmann (Foto). Er sehe hier eine „hohe Gefahr für ein tieferes Miteinander“, schreibt der Kardinal in einem am Dienstag vorab veröffentlichten Beitrag für die Mainzer Bistumszeitung „Glaube und Leben“. „Wir sollten nicht die Spirale des wachsenden Dissenses sich weiter bewegen lassen“, betont Lehmann. Ein intensives gemeinsames Gespräch tue not, denn „ die Gefahren sind überdeutlich“.

Der Kardinal weist in seinem mit „Schwindender Konsens. Gefahren im ökumenischen Gespräch zur Ethik“ überschriebenen Beitrag an Meinungsverschiedenheiten auf „eine wachsende Distanz vor allem im Bereich der Bioethik“ hin, wo es doch schon so viele Gemeinsamkeiten und Annäherungen gegeben habe. „Ich erinnere an den Dissens in der Frage der Embryonen- bzw. Stammzellforschung, aber auch der Sterbehilfe. Manches wäre noch hinzuzufügen.“

In letzter Zeit sei nun „ein weiterer Konfliktherd“ hinzugekommen, nämlich in der Frage der Stellung zu verschiedenen Formen von Familie und „nicht zuletzt zu gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften und ihren Konsequenzen vor allem im Blick auf Kinder“. Dieser Dissens, so Lehmann, habe nun einen unübersehbaren Ausdruck erhalten in der vom Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) vorgelegten Orientierungshilfe „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit. Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“.

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Foto Kardinal Lehmann (c) Bistum Mainz


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