4. Juli 2013 in Chronik
Experten erwarten 2013 etwa 25.000 Fan-Bestattungen in aller Welt - In Deutschland bieten bisher der Hamburger SV und Schalke 04 Beisetzungen auf Fußball-Friedhöfen an
Hamburg (kath.net/idea) Immer mehr Fußballfans wollen ihrem Verein nicht nur im Leben verbunden sein, sondern auch im Tod. Das hat eine Untersuchung des Internetportals bestattungen.de (Hamburg) ergeben. Nach dessen Recherchen erwarten Experten für dieses Jahr in aller Welt knapp 25.000 Fan-Bestattungen. Sie sind vor allem in Südamerika beliebt, aber auch in England und Spanien. In Deutschland bieten bisher der Hamburger SV (seit 2008) und Schalke 04 (seit 2012) Beisetzungen auf Fußball-Friedhöfen an. Laut bestattungen.de haben dies dort bisher jeweils fünf Fans genutzt. Für das Schalker FanFeld lägen viele Reservierungen vor. Der Verein sei mit dem Interesse bisher sehr zufrieden. In Anlehnung an das Gründungsjahr des Vereins 1904 hat der Fan-Friedhof eine Kapazität von 1.904 Gräbern. Auf dem HSV-Friedhof können bis zu 500 Fans ihre letzte Ruhe finden. Diese speziell abgesteckten Areale auf bereits bestehenden Friedhöfen sind in Stadionform angelegt und mit Blumen in Vereinsfarben bepflanzt.
Letzte Ruhe unter dem Spielfeld
In Großbritannien ist sogar die Beisetzung im Fußballstadion möglich, was in Deutschland verboten ist. Beim englischen Drittligisten Bristol City FC wird die Asche verstorbener Anhänger unter dem Spielfeld begraben. Der mehrfache englische Meister Chelsea London ermöglicht Fans nicht nur das Vergraben der Asche, sondern errichtet auch Gedächtnistafeln für Verstorbene. Beim schottischen Rekordmeister Glasgow Rangers wird die Asche verstorbener Fans am Stadiondenkmal verstreut. Der englische Erstligist West Ham United (London) bietet bei Fan-Bestattungen auch eine geistliche Begleitung an.
Barcelona: Halle für 20.000 Urnen
Der spanische Meister FC Barcelona unterhält eine Urnenhalle im Stadion Camp Nou. Sie bietet Platz für rund 20.000 Urnen. Der argentinische Spitzenclub Atletico Boca Juniors verfügt in der Hauptstadt Buenos Aires über einen eigenen Fußballfriedhof. Dort wurde bereits ein Ehrengrab für Diego Maradona reserviert, der 1986 mit der argentinischen Mannschaft die Fußballweltmeisterschaft gewann. Um in der Nähe ihrer Idole begraben zu werden, zahlen Fans umgerechnet bis zu 3.000 Euro pro Grab.
Nach Angaben des Geschäftsführers von bestattungen.de, Fabian Schaaf, wünschen sich viele deutsche Fußballanhänger, dass nach ihrem Tod die Asche auf dem Gelände ihres Vereins oder im Stadion verstreut wird. Sie wollten ihrem Klub nach dem Ableben ebenso nahe sein können, wie es den britischen und spanischen Fans möglich ist. Der deutsche Friedhofszwang verbietet jedoch eine solche Praxis.
© 2013 www.kath.net