26. Juli 2013 in Chronik
Archäologe hält den angeblichen Fund für pure Sensationsmacherei
Jerusalem/Schorndorf (kath.net/idea) Israelische Archäologen haben 30 Kilometer südwestlich von Jerusalem zwei Gebäude freigelegt, die zu einem Palast des alttestamentlichen Königs David gehören sollen. Eine Analyse zur Altersbestimmung ergab, dass der Palast zwischen 1020 und 980 vor Christus in Khirbet Qeiyafa stand, bevor er zerstört wurde.
Die Grabungsleiter Jossi Garfinkel und Saar Ganor geben sich sicher, dass König David dort gewohnt hat. Doch der Archäologe und Alttestamentler Peter van der Veen (Schorndorf bei Stuttgart) hält diese Behauptung für pure Sensationsmacherei. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass es sich um einen Palast handele, sagte er auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea. Vielleicht sei es ein größeres Gelände mit einer Lagerhalle gewesen. Es befänden sich keine Inschriften auf dem Terrain. Selbst wenn die Datierung stimme, bleibe immer noch die Frage, wo man in der Bibel einen Hinweis finde, dass David an der Westgrenze seines Königreiches einen Palast gebaut habe. Das Gelände könne genauso gut eine Grenzfestung der Israeliten oder der Philister gewesen sein.
Hintergrund solcher Veröffentlichungen sei aus seiner Sicht, dass Ausgräber unter Druck stünden, Ergebnisse zu liefern. Sonst sei es schwierig, Geldgeber für ihre Forschungen zu finden. Deshalb zögen viele zu gewagte Schlüsse aus ihren Grabungen.
© 2013 www.kath.net