Papst erweitert Kampf gegen Geldwäsche im Vatikan

8. August 2013 in Aktuelles


Aufsichtsbehörde AIF bekommt mehr Kompetenzen und mehr Regeln im Kampf gegen unlautere Finanzgeschäfte


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus dehnt den Kampf gegen unlautere Finanzgeschäfte im Vatikan aus. In einem Motu Proprio verkündete er am Donnerstag erweiterte Regeln im Kampf gegen Geldwäsche und die Finanzierung von Terror und Massenvernichtungswaffen. Demnach sollen künftig die im Finanzbereich des Vatikan geltenden Gesetze auf alle Behörden und Einrichtungen des Kirchenstaats angewendet werden. Dies gelte auch für vatikanische Non-Profit-Organisationen mit eigenem Rechtsstatus, heißt es in dem Apostolischen Schreiben des Papstes.

Die Kompetenzen der vatikanischen Finanzaufsichtsbehörde AIF werden erweitert. Sie ist fortan für alle vatikanischen Einrichtungen mit regelmäßigen Finanzaktivitäten zuständig. Damit folge Franziskus einer Empfehlung des MONEYVAL-Komitees des Europarates, so der Vatikan. Zusätzlich verfügte der Papst die Gründung eines Komitees für Finanzsicherheit, das die Kontrollmaßnahmen der zuständigen Vatikan-Behörden gegen Geldwäsche, Terror-Finanzierung und die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen koordinieren soll.

Das päpstliche Schreiben ergänzt das Motu Proprio von Papst Benedikt XVI. aus dem Jahr 2010 gegen illegale Finanzgeschäfte und zur Beachtung internationaler Normen. Besonders die Vatikanbank IOR wurden in der Vergangenheit immer wieder mangelnde Transparenz und undurchsichtige Transaktionen bis hin zur Geldwäsche vorgeworfen. Ende Juni setzte Papst Franziskus eine Kommission zur Kontrolle der Bank ein.


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