Wirkt das EKD-Familienpapier kirchenspaltend?

23. August 2013 in Deutschland


„Offener Brief an den Rat der EKD“ warnt vor den Folgen sowohl innerhalb der EKD wie auch in der Ökumene


Achern (kath.net/pl) „Wie kann dem widersprochen werden, dass sich der Rat der EKD zunehmend aus dem Ethik-Konsensus mit der Römisch-katholischen Kirche verabschiedet und isoliert (als Stichworte seien genannt: ‚PID‘ / Sterbehilfe / Familienbegriff)? Dass es zunehmend schwerer wird, seitens der Großkirchen ‚mit einer Stimme‘ in die Gesellschaft hinein zu sprechen?“ Diese Frage stellt Dr. Hans-Gerd Krabbe (Foto), evangelischer Pfarrer in Achern/Baden, in dem offenen Brief „Zehn Fragen an den Rat der EKD“. Zu den ersten Mitunterzeichnern des Briefes zählten u.a. der emeritierte Landesbischof von Lübeck und emeritierte Theologieprofessor, Ulrich Wilckens, sowie der apl. Professor für Systematische Theologie und Ethik an der Universität Bonn, Ulrich Eibach. Der Brief stellt weiter fest: Es sei auffällig, „dass sich nicht nur kirchentreue, sondern gerade auch säkulare Journalisten bundesweit kritisch äußern, weil sie von der evangelischen Kirche einfordern, was von der Bibel her zu Ehe und Familie zu sagen ist!“. Deshalb lautet die Forderung des offenen Briefes: „Die sog. ‚Orientierungshilfe‘ desorientiert und sollte zurückgezogen bzw. eingestampft werden! Umkehr tut not!“

Pfarrer Krabbe fragt in den „Zehn Fragen“ weiter: „Was gilt noch in der Kirche?“ / „Ist die bisher erwartete Bindung an die Bekenntnisgrundlagen nunmehr also de facto freigegeben?“ Falls der Rat der EKD diese „Orientierungshilfe“ nicht zurückziehe, „riskiert er damit nicht den Zerfall der EKD (als Dachorganisation der verschiedenen Landeskirchen), die Spaltung innerhalb der protestantischen Christenheit in unserer Bundesrepublik, damit unermesslichen Flurschaden?“ Verliere die EKD nicht an Glaubwürdigkeit, an Stimme und Gewicht in der (ökumenischen) Christenheit und in der Öffentlichkeit, wenn sie sich von Bibel und Bekenntnis absetze, vom biblischen Menschenbild entferne und einen Familienbegriff propagiere, der sich bis ins Beliebige hinein steigert? Dabei wünschen nach wie vor etwa 90 % der Mitmenschen ein Leben in Ehe und Familie.

Gegenüber kath.net äußerte Krabbe: „In ersten Reaktionen erlebe ich durchweg nur Zustimmung“, gleichzeitig werde ihm auch deutlich, „wie sehr es an der Basis rumort. Immer mehr Personen melden sich, per Telefonat, per Mail, per Brief. Professoren gehören dazu, Ärzte, Kaufleute, Ingenieure“. Gesucht werden weiterhin führende Persönlichkeiten aus der gesamten Bundesrepublik, die die „Zehn Fragen an den Rat der EKD“ unterstützen und mit ihrem Namen dahinterstehen. Unterschriftenlisten kursieren, Briefe an den Rat der EKD folgen. „Es tut sich ´was!“

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Der Wortlaut der Texte findet sich unter: www.ekiachern.de

Foto Pfarrer Krabbe © Hans-Gerd Krabbe


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