Malaysia: Neuer Streit um den Gottesnamen

27. August 2013 in Weltkirche


Dürfen Christen zu Gott „Allah“ sagen? – Malaysisches Innenministerium will in einem neuen Prozess erreichen, dass die Verwendung des Namens „Allah“ Muslimen vorbehalten sei


Kuala Lumpur (kath.net/idea) In Malaysia will die Regierung Christen verbieten, Gott mit dem Namen „Allah“ zu bezeichnen. In einem ersten Rechtsstreit vor drei Jahren hatte ein Gericht einen Verbotsantrag der Religionsbehörde des südostasiatischen Staates abgewiesen und der katholischen Wochenzeitschrift „The Herald“ erlaubt, das aus dem Arabischen importierte Wort „Allah“ zu benutzen.

Daraufhin war es zu Brandanschlägen und Vergeltungsmaßnahmen gegen Kirchen, Sikh-Tempel und Moscheen gekommen.

Einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ zufolge will jetzt das Innenministerium des überwiegend muslimisch geprägten Staates in einem neuen Prozess erreichen, dass die Verwendung des Namens „Allah“ Muslimen vorbehalten sei. Bis zur Verhandlung am 10. September in der Hauptstadt Kuala Lumpur soll das von der Regierung erlassene Verbot in Kraft bleiben.

In Malaysia herrscht nach der Verfassung Religionsfreiheit. Der Islam ist Staatsreligion. Von den 27,7 Millionen Einwohnern sind rund 60 Prozent Muslime, meist Malaien. Die 20 Prozent Buddhisten und 10 Prozent Christen sind vor allem chinesischer, die 6,3 Prozent Hindus indischer Abstammung. Die übrigen Bürger sind meist Anhänger von Naturreligionen.


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