Bundespräsident bedauert Scheitern seiner Ehe

31. August 2013 in Deutschland


Joachim Gauck: Die Ehe ist etwas anderes als eine Lebenspartnerschaft - Deutsche Bischofskonferenz wollte die Gauck-Aussagen auch auf Nachfrage nicht kommentieren


Berlin (kath.net/idea) Bundespräsident Joachim Gauck bedauert das Scheitern seiner Ehe. Es wäre ihm lieber gewesen, wenn es mit dem Eheglück geklappt hätte – „das ist mir nicht gelungen”, sagte er am 29. August bei einer Begegnung mit Jugendlichen in Berlin. „Ich bin darauf nicht stolz, aber es ist wie es ist“, erklärte der 73-Jährige.

Eine Schülerin hatte ihn gefragt, warum er nicht mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt verheiratet sei. Die beiden sind seit 13 Jahren zusammen. Gauck hatte seine Frau Gerhild im Alter von 19 Jahren geheiratet. Seit 1991 lebt das Paar getrennt, wurde aber nie geschieden. Die beiden haben vier Kinder, 14 Enkel und drei Urenkel.

Wie Gauck ausführte, ist die Ehe für ihn aber immer noch Modell – anders als eine Partnerschaft wie die mit seiner Lebensgefährtin.

Der Leiter des evangelischen Fachverbandes für Sexualethik und Seelsorge „Weißes Kreuz“, Rolf Trauernicht (Ahnatal bei Kassel), würdigte gegenüber der Evangelischen Nachrichtenagentur idea Gaucks Aussage: „Es ist toll, dass er die Ehe und eine Lebenspartnerschaft unterscheidet und nicht beides gleichsetzt.“ Zugleich stellte Trauernicht klar, dass es niemandem zustehe, gegenüber den Lebensformen anderer als Richter aufzutreten. Das Weiße Kreuz mache allerdings Mut zur Ehe als Schöpfungsordnung Gottes.

Die EKD und die (katholische) Deutsche Bischofskonferenz wollten Gaucks Aussagen auf Nachfrage nicht kommentieren. Jüngst hatte eine Orientierungshilfe der EKD zum Thema Familie für heftige Debatten gesorgt. Darin rückt das Leitungsgremium der EKD, der Rat, von der Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein „erweitertes“ Familienbild, das unter anderem auch gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften einschließt.


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